So cool und bunt wie nie: Die Karnevals-Kö tanzt Samba
Streiche Luxus, setze Lachen: Die Kö hatte ihren Karnevalssonntag. Mit zigtausend Narren, die völlig unorganisiert zusammenkamen. Da trafen Wutbürger gegen rechtsradikalen Dumpfsinn auf Clowns und Piraten. Deichbäume nahmen Reißaus, weil das Motorsägen-Massaker naht, eine brasilianische Sambaschule bannte sich ihren Weg und auf einer „Arsche-Noah“ boxte ein Känguru für die Rheinbahn.
Karneval auf der Koe.mp4 12,69 MB
Schenk mir Dein Lachen
Es gab auch schon Jahre, da froren auf der Kö den Fanfaren und Trompeten-Spielern die Mundstücke ein und die Alt-Zapf-Hähne mussten beheizt werden, um flüssig zu bleiben. So war es dieses Mal nicht. Acht bis zehn Grad Plus – wenn schon Klima-Wandel und Erderwärmung, dann wollen wir auch etwas davon haben. Sagt der Rheinländer und schunkelt. Das erzeugt im Zweifelsfall zusätzlich Wärme.
Es gab exakt zwei Dinge zu kritisieren: die Zwangsbeschallung des jecken Boulevards, wo irgendein völlig demotivierter Mensch gegen 15.30 Uhr absolute Abtörner-Balladen durch die Lautsprecher schickte. Kölner Thekenblues am Stück. Pure Stimmungstöter, die die jecke Kö in eine Depressions-Zone verwandelten – wer macht so etwas?
Alberne Absperrmaßnahmen – etwa in der Mitte der Kö
Und etwa mittig auf dem Boulevard sperrte eine Truppe ein Quadrat mit Flatterband für sich ab. Die Herrschaften hatten sogar Leute eingeteilt, die als Eckpfosten ihres komischen Zauns fungierten. Sagt mal, geht’s noch? Die Besseren drinnen und alle anderen Blödmänner da draußen? Da hat irgendjemand den Sinn von Karneval als barrierefreies Gesamtkunstwerk nicht verstanden.
Daneben aber steckte eine Menge Kreativität in dieser Karnevals-Kö.