Zwei Anwärter für den Mörderjob Düsseldorfer Prinzenpaar: Hanno Steiger und Sara Flötmeyer
Sie sind das nächste Prinzenpaar des Düsseldorfer Karnevals: Unternehmensberater Hanno Steiger (34) und Modedesignerin Sara Flötmeyer (29). Die beiden leben als Paar zusammen, sind aber nicht miteinander verheiratet.
Hanno trug bisher die Standarte der Venetia bei der Prinzengarde Blau-Weiß, Sara war das Tanzmariechen der Prinzengarde Rot-Weiß. Beide Gesellschaften gehen in ein Jubiläumsjahr und haben sich durch dieses designierte Prinzenpaar in der nächsten Session bestens die Bühne bereitet. Dass darin auch eine Gefahr für das Prinzenpaar liegt – analysieren wir später.
Wollen die Säle "strubbelig" machen: Sarah und Hanno der II.
Der geborene Freiburger Hanno Steiger sieht sich selbst als Süd-Süd-Süd-Rheinländer. Aufgewachsen ist er im Sauerland. Ein Betriebswirt. Berufseinstieg bei der Unternehmensberatung Ernst&Young, danach Konzernrevision der Telekom, kaufmännische Leitung bei „State of the Art“ – ein pikanter Punkt, der ihn mit dem verurteilten Helge Achenbach in Verbindung bringt, dem laut Internet diese Gesellschaft gehörte. Dort stieg Hanno Steiger 2013 aus, um sich mit White Label GmbH & Co. KG selbstständig zu machen. Beide Gesellschaften geben im Internet keine Auskunft über ihre Tätigkeit.
Eine XXL-Portion Brauchtum gegen die Einsamkeit des Zahlenknackers
Gegen die Einsamkeit des Zahlenknackers setzte Steiger eine XXL-Portion Brauchtum. Er engagiert sich bei der Prinzengarde Blau-Weiß, gehört bei den Düsseldorfer Schützen zum dritten Zug der Gesellschaft Reserve und ist Mitglied der Düsseldorfer Jonges. Die Hobbies: Skifahren, Geige, Klavier, Saxofon – notfalls ersetzt der nächste Prinz also eine ganze Kapelle. Er golft und kocht.
Sara Flötmeyer ist ein Werstener Mädchen und 21 von 29 Jahren aktive Karnevalistin. Sie hat ihr Abitur am Luisengymnasium gemacht, Maßschneiderin gelernt und ein Modedesign-Studium absolviert. Nach dem Abschluss an der renommierten Modeschule Mönchengladbach startete sie in die Selbstständigkeit. Ihr Label heißt „saralina“. Als Hobbys werden Skiverfahren und Golf vermerkt.
Ihre Karnevalslaufbahn führte über die Stationen „Kindervenetia“ (1994/95), Solomariechen (KT Till’s Freunde und Düsseldorfer Originale) hin zur Regimentstochter der Prinzengarde Rot-Weiß. Zudem engagiert sie sich sehr für den Kinderkarneval – sie leitet den Kinderprinzenclub der Düsseldorfer Originale.
(vl.) Rot-Weiß-Präsident Dirk Kemmer, Hanno Steiger, Sara Flötmeyer und Blau-Weis Präsident Michael Schweers
Hanno und Sara haben sich im Düsseldorfer Karneval kennen- und mit etwas Anlauf auch lieben gelernt. Als sie einigen hundert Karnevalisten am Freitagabend im Henkel-Saal vorgestellt wurden, waren alle nervös. Das designierte Prinzenpaar sowieso. Hanno Steiger perlte die Aufregung von der Stirn, Sara Flötmeyer hatte das strahlende Lächeln vor dem Spiegel geübt.
Menschen als Trainer, denen sie vertrauen
Genauso würden wir auch da stehen – Prinzenpaar zu sein, ist ein Mörderjob. Deswegen brauchen Hanno und Sara nun ein gutes Coaching von Menschen, denen sie vertrauen. Die Präsidenten von Rot-Weiß und Blau-Weiß können dies nicht sein. Sie haben sich am Vorstellabend dadurch disqualifiziert, dass sie den Eindruck erweckten, Prinz und Venetia seien die Marionetten dieser beiden Jubiläumsgarden. Damit haben sie einem sehr brauchtumsverbundenen, sehr bodenständigen Prinzenpaar gleich zu Beginn einen ziemlichen Bärendienst erwiesen.
Aber auch die Chance zu einer Erkenntnis mit auf den Weg in eine ultrakurze Session 2015/16 gegeben: Wenn sie als Tollitäten was reißen wollen, müssen sie sich unabhängig machen von allen, die ihnen einen Weg vorgeben wollen. Sie müssen ihren eigenen Weg finden.