Düsseldorf Paulsmühle: Viele hundert Zuschauer feierten die Rückkehr des Veedelszochs
Der zweite Vorsitzende der Paulsmühler Jecken, Robert Steiger, hob den Daumen. Das Startsignal. Nach einem Jahr Pause setzte sich am Karnevalssamstag der Veedelszoch durch die Paulsmühle wieder in Bewegung. Viele hundert Jecken stimmten mit den Füßen: Sie kamen trotz des denkbar ungemütlichen Wetters.
Per Einrad-Slalom durch die Schlaglöcher der städtischen Baustellen.
Das Epizentrum des Karnevals in der Paulsmühle ist der Bunker an der Paulsmühlenstraße. Dort wurde schon vor dem Start des jecken Zugs gefeiert – und danach natürlich auch. Kälte? Nieselregen? Das konnte die Freude über die Rückkehr des Zuges nicht trüben. Im Vorjahr musste er aus finanziellen Gründen ausfallen.
Der Vorschlag der genervten Anwohner: Streiche “Mönchgraben” als Straßennamen, setze “Baugraben”.
2018 aber machten sich 13 Fußgruppen, zwei große Motowagen, zwei Musikgruppen und zahlreiche kleinere Hänger und Gefährte auf den beschwerlichen Weg durch den Osten Benraths. Der Stadtentwässerungsbetrieb hat sich einmal von Nord nach Süd durch die Paulsmühle gegraben, hat sämtliche Straße in wellige Provisorien und Schlaglochpisten verwandelt. Sie sind in einem extrem schlechten Zustand. BMW hat bereits bei der Stadt Düsseldorf beantragt, demnächst hier die neuen Modelle testen zu dürfen.
Thema der Grünhof-Siedlung: die Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr.
Am Mönchgraben stellte sich der Zug auf. Mit einer Gruppe von Anwohnern, die auf Großplakaten und ihrem Bagagewagen vorschlug, den Mönchgraben in Baugraben umzubenennen. Die Eltern und Kids der Katholischen Grundschule Einsiedelstraße liefen mit. Und die regen Anwohner der Grünhof-Siedlung kamen als laufende Fußballfelder – in Vorbereitung auf die diesjährige Fußballweltmeisterschaft.
Eine Torte zur Benrather Wiedervereinigung: Die Schlossnarren bereicherten den Paulsmühler Veedelszoch.
Erstmals rollten und liefen auch die Benrather Schlossnarren mit durch die Paulsmühle. Sie stellten einen Mottowagen: eine riesige schlossrosa Torte, auf deren Spitze das Schlossgrafen-Paar Jörg II. und Angelina zusammen mit dem Präsidenten der Benrather Schlossnarren, Jochen Scharf, die vielen hundert Narren ringsherum grüßte.
Tribut an Petrus: Nieselregen und Kälten stellten die Paulsmühler Jecken auf die Probe. Die aber ließen sich das Lachen nicht vermiesen.
Die Jüngsten unter den Zuschauern waren voll damit beschäftigt, das Wurfmaterial aufzusammeln. Noch lange nach Einbruch der Nacht klang Stimmungsmusik durch die Paulsmühle. Denn im Bunker und in den Kneipen wurde weiter gefeiert.