Düsseldorf Itter: So weltoffen geht Karneval in den Stadtteilen
AFD-Idioten und Rechtsradikale möchten Deutschland am liebsten einmauern. Und behaupten auch noch: Die meisten Bürger seien dafür, Flüchtlinge außen vor zu halten. Ein kleiner Stadtteil in Düsseldorf zeigte am Karnevalssamstag Flagge gegen alle Rückschrittsparteien. „Mer fiere international – dat is Itter Karneval“ reimten die Organisatoren der Pfarrgemeinde St. Hubertus. Viele hundert Teilnehmer und Zuschauer hatten trotz Kälte und Nieselregen Spaß am bunten Treiben vor ihrer Haustüre.
Start zum Veedelszoch von Düseldorf Itter – auf neuem Zug-Weg.
Bekamen viel Beifall von den Zuschauern: die Initiative Hafenalarm.
Cowboys, Indianer, eisblaue Einhörner, ein kompletter Zoo auf zwei Beinen, der Ponyhof mit einem Holzpferd auf Rädern, Mexikaner in bunten Ponchos neben Frau Antje aus Holland, die Initiative gegen das Containerterminal am nahen Rhein-Kai, der Hafenalarm, die Messdiener mit Flaggensymbolen aus aller Welt auf der Stirn und große Internationale Banner: Es war den Itteranern ernst mit ihrem Bekenntnis zur Weltoffenheit.
Der Karneval in Düsseldorf Itter setzte ein Zeichen für Weltoffenheit.
Vermutlich auch, weil der Stadtteil zwei Stunden lang nur zu Fuß erreichbar war. Wegen der nahen Schnellstraße fürchtete die Polizei bereits im vergangenen Jahr kurze Wege für Lkw-Attentäter. Deswegen stellten sich auch 2018 mehrere Sattelzüge auf den Zufahrtsstraßen quer und ließen niemanden passieren, solange der Zug zog.
Bei vielen Jecken kamen die Kostüme nicht von der Stange.
Davon ließen sich die vielen hundert Jecken jedoch nicht Bange machen. Positiv: Mittlerweile haben sich in den neuen Itteraner Vierteln Nachbarschaftsgruppen gefunden, die im Karnevalszug aktiv mitmachen.
Der Schützenkönig von Düsseldorf Himmelgeist, Frank Jansen, wurde in Itter als Ehrengast am Straßenrand begrüßt.
Und auch von angeblichen Kabbeleien zwischen Itter und Himmelgeist war im und am Karnevalszug in diesem Jahr nichts zu spüren. Zahlreicher Himmelgeister Gruppen zogen begeistert mit. Der neue Schützenkönig, Frank Jansen, wurde als Ehrengast am Straßenrand begrüßt. Nach einer ausgedehnten Runde rund um Itter zogen die zahlreichen Unentwegten zujm Schützenplatz, wo im Festzelt alles bereit war für eine zünftige After-Zoch Party. Nur in einem waren sich alle einig: Im nächsten Jahr wird wieder bei Sonnenschein gefeiert. Das wird bereits jetzt versprochen – und alle Aufgabe auf die ToDo-Liste von Pfarrer Frank Heidkamp geschrieben.
Alles andere als gemütlich: Das Wetter beim Veedelszoch durch Düsseldorf Itter.