Düsseldorf Rath: Schauer verhagelt den Jubiläums Veedelszoch zum Vierzigsten
40 Jahre Veedelszoch in Mörsenbroich und Rath: Das muss begossen werden – dachte sich Petrus offenbar. Und so ließ er es ausgerechnet am nördlichsten Punkt der liegenden Acht auf der Karte des Zugwegs kräftig hageln und regnen. Doch da hatte der Wettermacher nicht mit dem Stehvermögen rheinischer Karnevalisten gerechnet. Die feierten einfach weiter und schunkelten drüber hinweg. Ihr Motto am Karnevalssonntag: „40 Jahr – wunderbar“.
Die Copacabana fängt gleich hinter der Münsterstraße an.
Natürlich stellten sich die meisten der vielen hundert Zuschauer unter. Und auch im Zug zückten die Teilnehmer Plastikplanen, Schirme und Regenmäntel. Doch mit einer Hand wurden immer noch Kamelle geworfen, die in Düsseldorf „Balkes“ heißen. Und die „Helau“-Rufe verstummten ebenfalls nicht. Über die lange Münsterstraße marschierte und rollte der Veedelszoch zurück zum Spatenplatz, wo alles am Morgen mit einem Biwak begonnen hatte.
Auch den Zauberinnen und Hexen fiel kein Gegenmittel zum Schmuddelwetter ein.
Große Sattelschlepper versperrten die Zufahrten zum Zugweg. Und die Polizei war mit zahlreichen Streifenwagen und Motorrädern im Einsatz. Denn die jecke Strecke von Mörsenbroich ist nach Kilometern eine längsten Düsseldorfs; kein gutes Pflaster für Fuß-Lahme.
In Gold gehüllt und durch die Pharaonen inspiriert: Eltern und Kinder der Franziskus-Grundschule.
Doch das wussten die Teilnehmer vorher. Die große Abordnung der Katholischen Grundschule an der Herchenbachstraße zum Beispiel. Eltern und Kinder waren als Pharaonen verkleidet. Die Mitglieder des Kleingartenvereins „Zum Faselbusch“ von 1922 trugen graue Bärte an roter Zipfelmütze – sie waren als fleißige Zwergen-Truppe unterwegs. Die Rather Aape waren in Gardeuniform angetreten und flüchteten vor dem Unwetter schnell ins Eis Café Adria.
Auf dem Weg nordwärts über die Münsterstraße noch dabei: die Rather Aape. Links Präsident Robert Kotzur, rechts neben ihm in Rot: die erste Vorsitzende Ellen Schlepphorst.
Am S-Bahnhof Rath zuckten die Zugteilnehmer auf dem Hinweg nach Rath kurz zusammen. Ein vermeintlicher Spaßvogel zündete die Reste seines Silvester-Feuerwerks, was vor allem den Kindern, aber auch manchen Erwachsenen im ersten Moment einen großen Schrecken bereitete. Nach dem Veedelszoch gingen der Karneval in vielen Garagen, Partykellern und Kneipen weiter.