Fortuna Düsseldorf bleibt Auswärtssieger: 2:1 Erfolg in Heidenheim
Hoffnung? Eigentlich nicht: Nach dem 23. Spieltag ist Fortuna sechs Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Platz fünf der Tabelle. Aber Fußball wird anders buchstabiert als Rationalität. Mit 2:1 gewinnt Fortuna Düsseldorf in Heidenheim.
„Wenn man das erste Spiel gewinnt, hat man viel richtig gemacht“, sagte Interimstrainer Taskin Aksoy nach der Partie. Der Ausputzer nach der überraschenden Beurlaubung von Fortuna-Pulli Oliver Reck darf sich bei Oliver Fink und Axel Bellinghausen bedanken. Denn eigentlich hatte der Heidenheimer Robert Leipertz die Düsseldorfer bereits in der elften Minute auf die Verliererstraße geschickt. Mit einem Volley-Hammer ins lange Eck, nachdem Leipertz Fortunen-Verteidiger Bruno Soares hatte aussteigen lassen. 11.800 Zuschauer in Heidenheim jubelten. Die Fortuna-Anhänger entrollten ein Transparent mit Dank an Oli Reck. Die Heidenheimer hofften auf eine Wende, nach zuletzt drei Heimniederlagen in Folge.
Ein früher Gegentreffer als Ansporn: Fortuna rennt
Vergebens. Denn die Düsseldorfer nahmen den frühen Gegentreffer als Ansporn. Und glichen durch einen Kopfballaufsetzer von Oliver Fink bereits in der 23. Minute aus. In der Folge rissen die Düsseldorfer die Ballhoheit an sich. Nach Spielanteilen und Chancen hätte es schon am Ende der ersten Hälfte eine Führung der Fortuna geben müssen. Stattdessen rettete Heidenheim das Unentschieden in die Pause – wofür sich die Mannschaft bei ihrem Torwart Jan Zimmermann bedanken durfte. Nach einer Kopf-OP wegen eines Tumors im November stand er erstmals wieder in einem Zweitligaspiel zwischen den Pfosten.
Das Hoffen auf eine klärende Standpauke des Trainers bekam bei den Heidenheimer Fans bereits in Minute 47 einen Dämpfer. Der Düsseldorfer Michael Liendl zog ab, sein Ball wurde abgefälscht und somit unhaltbar für Heidenheims Torwart Zimmermann. Doch er knallte an den Außenpfosten. Ein Warnschuss. Es folgte ein spannendes Spiel. Bis Axel Bellinghausen mit einem Schutz aus extrem spitzen Winkel in der 61. Minute die nach Meinung der meisten Beobachter verdiente Düsseldorfer Führung herstellte.
Das große Zittern am Ende der Partie
Natürlich nahmen das die Gastgeber nicht kampflos hin. Sie stürmten, die schossen, sie fluchten. Allein, es nützte nichts. Düsseldorf hätte sich mit einem weiteren Tor etwas mehr Luft verschaffen können. Doch wenn Bodzek allein mit dem Ball vor des Gegners Tor selbiges verfehlt – muss so viel Unvermögen mit Extrem-Zittern bis zum Schluss bestraft werden. Düsseldorfs hauchdünner Vorsprung hielt. Drei Punkte sind drei Punkte – und das nächste Spiel ist immer das schwerste: Kommenden Freitag, 6. März, zu Hause gegen den VfL Bochum (18.30 Uhr).
Dann wird der neue Trainerbesen Aksoy zeigen müssen, dass er den Hauptgrund für den frühen Abgang von Oliver Reck auch in den Griff bekommt: die eklatante Heimschwäche der Düsseldorfer Fortuna.