Eine Lok als Prinzengabe von den „Elf vom Dörp“
Der 11. Februar 1929 in Unterrath – Karnevalszeit natürlich. Nur dass Unterrath damals noch ganz anders aussah. Es war ein Dorf vor der Stadt Düsseldorf. Und so war der Name für den neuen Karnevalsverein rasch gefunden: „Elf vom Dörp“. Und so heißen sie 86 Jahre später immer noch. Zusammen mit vielen Hundert Gästen feierten die „Elf vom Dörp“ jetzt ihre traditionelle Sportlersitzung im Radschlägersaal.
Seit 1996 gibt es diese Brücke zu den Unterrather Sportvereinen. Aber da die Sitzung sich mittlerweile einen solch guten Ruf erarbeitet hat, sind die Sportler beinahe in der Unterzahl. Präsident Heinz B. Nunnendorf führte das Sitzungsregiment gewohnt launig. Für das Düsseldorfer Prinzenpaar hatte er gleich eine doppelte Überraschung zur Hand. An Venetia Claudia überreichte er einen symbolischen Scheck über einen namhaften vierstelligen Betrag, der in der Saalsammlung für die Aktion Lichtblicke zustande gekommen war. Und Prinz Christian II. hatte vermutlich mit voller Absicht seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen publik gemacht. Denn zumindest bei den Elf vom Dörp durfte seine Tollität eine seltenen, weil durch und durch blaue Elektrolok für die heimische Anlage als Geschenk mit nach Hause nehmen. Christian und Claudia bedankten sich mit ihrem Mottolied – und hatten das Ergebnis der DEG gegen den Erzrivalen – die Kölner Haie – aus der Esprit mit in den Saal gebracht. 3:2 hatten die Düsseldorfer gegen die Kölner gewonnen. Das war dem Saal der Sportlersitzung – natürlich – einen Extrajubel wert.
Das Tambourcorps Frohsinn Flehe und das Hubertus-Fanfarenkorps Grimmlinghausen bliesen den Narren den Marsch. Neben der eigenen Ehrentanzgruppe wirbelte die Tanzgarde der katholischen Jugend über die Bühnen und bekam einen donnernden Extra-Applaus. Jörg Hammerschmid parodierte tausend und eine Person. Des Weiteren im Programm: Kuhl un de Gäng, Noah Chorny, die Band ohne Bart, kurz: BoB, Philip Dammer und die Big Maggas sorgten für Stimmung bis in den nächsten Morgen hinein.
Bringen Glück – auch wenn sie bloß verkleidet sind: Schornsteinfeger im Karneval.