Düsseldorf: Schützenvereine zwischen Hoffnung und Verzweiflung – auch in diesem Jahr viele Absagen von Schützenfesten
Das Winterbrauchtum hat die Karnevalssession schon lange abgehakt und hofft auf einen neuen Start am 11. November. Dem Sommerbrauchtum machte Corona bereits im vergangenen Jahr einen Strich durch die Schützenfeste und die Hoffnung war groß, in diesem Jahr zur Normalität zurückzukehren. Doch der andauernde Lockdown und die fehlenden Aussichten auf die Genehmigung von Großveranstaltungen, haben bei einigen Schützenvereinen bereits zur Absage geführt. Nun sucht Oberbürgermeister Dr. Keller das Gespräch mit den Düsseldorfer Schützen. Mit einer gemeinsamen Einsatzgruppe sollen die Möglichkeiten geprüft und Informationen ausgetauscht werden.
IGDS-Chefin Britta Damm mit dem Stadtjungschützenkönig Brian Paul (links) und Stadtkönig Andreas Palm (rechts), die 2019 ermittelt wurden und mangels Veranstaltungen noch keine Nachfolger haben
In einer virtuellen Konferenz traf sich OB Stephan Keller Anfang der Woche mit etwa 40 Vertreter*innen der Schützenvereine. Die Schützenfestsaison beginnt traditionell in Vennhausen. Dort, in Garath, Oberkassel, Stockum und Hassels sind die Feste bereits abgesagt. Einige Vereine hoffen noch oder warten auf ein Veranstaltungsverbot des Landes oder des Bundes, damit die Verträge mit Schaustellern, Musik etc. auf dieser Grundlage gelöst werden können. Wann wieder gefeiert werden darf, hängt von der Infektionslage ab, die derzeit noch nicht absehbar ist.
Oberbürgermeister Dr. Keller dazu: „Was im Laufe des Jahres konkret möglich sein wird, hängt natürlich in erster Linie von der aktuellen Entwicklung des Infektionsgeschehens ab. Die Stadt wird hier im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten den Vereinen Unterstützung anbieten, um Veranstaltungen zu ermöglichen.“ Dazu gehören Beratungsangebote des Ordnungsamtes zu Sicherheitsfragen und des Gesundheitsamtes zu Hygieneschutzkonzepten.
Bei der Investitur der Sebastianer von 1316 versammelt sich das ganze Regiment auf dem Rathausplatz
Das Schützenfest der Sebastianer von 1316 und die damit verbundenen größte Kirmes am Rhein ist für den Zeitraum 16. bis 25. Juli geplant. Eine kurzfristige Absage würde die Schützen finanziell stark belasten, aber niemand kann jetzt bereits sagen, ob das Fest stattfinden wird. Für den 24. März ist ein Gespräch des Oberbürgermeisters mit dem Vorstand der St. Sebastianus Schützen 1316 terminiert. „Dabei wird es sicherlich auch um die Planung für die Rheinkirmes gehen, die ich noch nicht verloren geben möchte," betont Keller.
Für eine besserer Kommunikation zwischen Stadt und Schützen wurden eine Task Force gebildet, deren Koordination das Referat für Bürgerschaftliches Engagement im Büro des Oberbürgermeisters übernimmt. Eine erste Sitzung soll bereits in der kommenden Woche stattfinden. Nach Ostern steht ein nächstes Treffen mit der großen Runde der Vertreter*innen des Sommerbrauchtums an. Entscheidend werden die Beschlüsse des Bundes und des Landes sein, wann Lockerungsmaßnahmen ermöglicht werden.