Düsseldorfer Handball: Rhein Vikings enttäuschen gegen Eintracht Hagen (23:28)
Beim Zweitliga-Schlusslicht aus Düsseldorf brodelt es weiter: Gegen den VfL Eintracht Hagen kassierten die HC Rhein Vikings im heimischen Castello eine 23:28-Niederlage. Vikings-Trainer Jörg Bohrmann kritisierte nach Spielschluss die Leistung seiner Torhüter.
Vikings-Boss Pankofer gibt Comeback
Die rund 800 Zuschauer im Castello staunten nicht schlecht, als bei der Vorstellung ihrer Mannschaft plötzlich der Name des Vikings-Geschäftsführers Daniel Pankofer auf der Anzeigetafel erschien. Der 37-jährige hatte nochmals die Handballschuhe geschnürt und für den Fall der Fälle auf der Ersatzbank seiner Rhein Vikings Platz genommen. Eigentlich hatte er im Sommer seine Karriere beendet. Doch auch die moralische Unterstützung des ehemaligen Leistungsträgers sollte nicht zum Punktgewinn reichen: Nach einem guten Beginn und einer 3:0-Führung verfielen die Düsseldorfer schnell in alte Muster.
Hagen drehte auf und netzte gleich viermal in Folge ein (3:4). Eine frühe Schwächephase, für die Vikings-Trainer Bohrmann vor allem seine Torhüter Vladimir Bozic (2 Paraden) und Mikkel Moldrup (4 Paraden) in die Pflicht nahm. „Unsere Torhüter haben uns sehr geholfen in der Saison, ich hätte mir aber gewünscht, dass sie hier etwas stabiler gewesen wären“, macht Bohrmann deutlich. Der Grund für die 15. Saisonniederlage war aber nicht der glücklose Auftritt der beiden Schlussmänner. Düsseldorf leistete sich eine Vielzahl an überflüssigen Fehlern im Offensivspiel, die vom VfL eiskalt bestraft wurden. Über zehn Minuten blieben die Gastgeber ohne Torerfolg und liefen zur Halbzeitpause einem verdienten Rückstand hinterher (12:17).
Vikings-Geschäftsführer Daniel Pankofer (in blau) im Gespräch mit Trainer Jörg Bohrmann.
Druck auf Düsseldorf wächst weiter
Die Wikinger erholten sich gegen Hagen nicht von der desolaten Phase aus dem ersten Durchgang. Zwar übernahmen Routinier Alexander Oelze (10 Tore) und Kreisläufer Teo Coric (6 Tore) viel Verantwortung für ihr Team, doch ein Handball-Spiel gewinnt man bekanntlich nicht zu zweit. Im Angriffsspiel präsentierten sich die Gastgeber schlichtweg zu harmlos. Eintracht Hagen war derweil darauf aus, die Führung zu verwalten und brachte den Vorsprung letztlich souverän über die Zeit (23:28).
Nun wächst der Druck auf Vikings-Trainer Bohrmann, der zum siebten Spieltag interimsweise seinen Vorgänger Ceven Klatt ablöste. Bisher gingen alle elf Begegnungen unter seiner Leitung verloren.
Gegen abgezockte Gäste aus Hagen blieben die Vikings um Torhüter Mikkel Moldrup ohne Chance.
Einziger Lichtblick für die Hausherren: Der harte Kern der Vikings-Fans trotzt der aktuellen sportlichen Situation und steht Spiel für Spiel hinter dem glücklosen Team. Sollte der leidenschaftliche Einsatz von den Rängen bald auch auf das Spielfeld überschwappen, hätten die Vikings in der noch langen Saison womöglich eine Chance, die nötigen Punkte zum Klassenerhalt zu sammeln.
Am kommenden Samstag (15. Dezember, 17 Uhr) treten die Rhein Vikings auswärts beim EHV Aue an.
Tore für die Vikings: Gipperich (1), Hoße (4), Artmann, Pöter, Kozlina, Skorupa, Weis (1), Coric (6), Pankofer, Handschke, Bahn, Predragovic, Oelze (10) und Görgen
Fotos: Norbert Schulz