23:31 gegen Dormagen: Rhein Vikings unterliegen im Westderby
Zum Hinrunden-Abschluss der 2. Handball-Bundesliga mussten die Handballer der HC Rhein Vikings ihre 16. Saisonniederlage einstecken. Gegen den Aufsteiger TSV Bayer Dormagen unterlagen die Düsseldorfer mit 23:31. Um den Klassenerhalt in der Rückrunde noch zu sichern, muss sich im Spiel der Rheinländer vieles ändern.
Dormagen macht den Vikings Abstiegskampf vor
Vor rund 500 Zuschauern im Castello Düsseldorf fand der Aufsteiger TSV Bayer Dormagen den besseren Start in das Derby und führte nach wenigen Minuten bereits mit 1:3. Beide Mannschaften legten hohes Tempo auf das Parkett – doch Dormagen hatte mehr von der Anfangsphase. Der Aufsteiger leistete sich nur wenige Patzer im Torabschluss und behauptete die Führung (3:6). Nach der ersten Auszeit von Vikings-Trainer Jörg Bohrmann bekamen die Hausherren mehr Sicherheit in ihr Offensivspiel. Über das Mittelblock-Duo um Routinier Philipp Pöter und Vikings-Boss Daniel Pankofer – der sich erneut das Düsseldorfer Trikot überstreifte und in den Dienst der Mannschaft stellte – kamen die Wikinger zum Torerfolg (5:6). Es gelang dem Tabellenletzten im ersten Durchgang jedoch nicht die Führung zu übernehmen. Vikings-Torwart Vladimir Bozic ließ sich zurecht mehrfach von den heimischen Fans für eine Vielzahl an Glanzparaden auf der Linie feiern, durch einen 0:3-Lauf des TSV hatten die Gäste auch zur Halbzeitpause weiter die Nase vorn (9:13).
Vikings-Keeper Vladimir Bozic konnte die Pleite trotz starker Paraden nicht verhindern.
Düsseldorf muss auf bärenstarke Rückrunde hoffen
Zum Start in den zweiten Durchgang wurden die Schwachstellen auf Düsseldorfer Seite, die sich schon durch die gesamte Saison ziehen, schnell erkennbar: Vor dem gegnerischen Tor agieren die Vikings zu harmlos, in der Rückwärtsbewegung fehlt häufig die nötige Konsequenz. Auch in phasenweisem Überzahlspiel konnte sich das Bohrmann-Team nicht weiter herankämpfen (13:18). Zwar fanden die Hausherren im zweiten Abschnitt vermehrt Teo Coric am gegnerischen Kreis, der seine Chancen zu nutzen wusste, doch Dormagen schwebte auf der Erfolgswelle und zog weiter davon (16:22). Düsseldorf zeigte einen couragierten Auftritt im Derby, belohnte sich vor dem gegnerischen Tor schlichtweg zu selten. In den Schlussminuten schenkte Vikings-Trainer Bohrmann seinen Nachwuchstalenten Daniel Zwarg und Patryk Rutzki dann noch etwas Spielzeit. Zu diesem Zeitpunkt hatten die sonst lautstarken Vikings-Fans ihren Support bereits eingestellt. Bei einer Ausbeute von mageren drei Punkten aus 19 Saisonspielen dürfte der Kampf um den Klassenerhalt für die Rhein Vikings in der Rückrunde zu einer mehr als schweren Aufgabe werden. In Düsseldorf will man sich aber nicht frühzeitig aufgeben, solange der Ligaverbleib noch möglich ist.
Die Verzweiflung nach der bitteren Derbyniederlage war den Schützlingen der Vikings ins Gesicht geschrieben.
Am kommenden Mittwoch (26. Dezember, 15 Uhr) treffen die Rhein Vikings im heimischen Castello auf den Tabellenvorletzten Wilhelmshavener HV.
Tore für die Vikings: Gipperich (3), Hoße (4), Artmann, Pöter (1), Kozlina, Weis (1), Coric (5), Pankofer (3), Handschke (1), Bahn, Zwarg (1), Rutzki, Oelze (4) und Horn
Fotos: Norbert Schulz