Düsseldorfer Handball: Rhein Vikings bescheren Trainer Bohrmann erste Punkte (35:34)
Pünktlich zu Weihnachten konnten die Handballer des HC Rhein Vikings ihre lange Durststrecke beenden. Zum Start in die Rückrunde der 2. Handball-Bundesliga besiegten die Düsseldorfer im heimischen Castello den Wilhelmshavener HV vor rund 300 Zuschauern mit 35:34.
"Jeder von uns wollte die Punkte vor der Winterpause einfahren. Alle Spieler haben zum Sieg beigetragen", sagte Vikings-Torwart Mikkel Moldrup nach dem Heimsieg. Das Tabellenschlusslicht aus Düsseldorf durfte jubeln: Nach zuletzt 15 Niederlagen in Folge beschenkten die Zweitliga-Handballer der Rhein Vikings ihren Trainer Jörg Bohrmann am zweiten Weihnachtstag mit zwei wichtigen Punkten im Abstiegskampf.
Vikings entwickelten Offensivpower
Schon zu Beginn des Kellerduells gegen den Tabellenvorletzten boten sich beide Mannschaften einen Kampf auf dem Parkett – übereifrig gingen die Akteure in direkte Duelle mit dem Gegenspieler. Wilhelmshaven fand den besseren Start in das Feiertagsspiel und übernahm früh die Führung (2:4). Nach zehn Minuten Stille auf den Rängen machten sich die Vikings-Fans bemerkbar. Das führte zum erhofften Aufwind auf dem Spielfeld: Die Vikings präsentierten sich nun aggressiver und übernahmen, angeführt vom sicheren Sieben-Meter-Schütze Christian Hoße, die Führung im Castello (8:6). Plötzlich entfachte die Mannschaft von Vikings-Trainer Bohrmann die lang vermisste Durchschlagskraft in der Offensive – in Überzahl netzte Rechtsaußen Nils Artmann aus der eigenen Hälfte ins leere WHV-Tor zum 9:6. Bis zur Halbzeitpause überrannten die Hausherren die Gäste aus dem Norden mit schnellen Gegenstößen und führten verdient mit vier Toren (18:14).
Düsseldorfs Christian Hoße war mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer der Vikings.
Bozic sicherte Sieg in letzter Sekunde
Das gestärkte Selbstvertrauen aus dem ersten Durchgang nahmen die Gastgeber mit in den zweiten Abschnitt: Im aufkommenden Angriffsrausch waren die Wikinger kaum zu stoppen und setzten sich weiter ab (21:16). So zwangen die Rheinländer Gästetrainer Christian Köhrmann nach 38 Minuten zur letztmöglichen Auszeit. Wilhelmshaven konnte die Ansagen des Trainers erfolgreich umsetzen und verkürzen – woran die Vikings mit ihrer unaufmerksamen Abwehrkette beteiligt waren (25:24).
In einer packenden Schlussphase wurde es nochmal hektisch im Castello: Nachdem Düsseldorfs Thomas Bahn eine äußerst fragwürdige Zwei-Minuten-Strafe kassierte, schickte das Schiedsrichtergespann wenige Sekunden später mit Philipp Pöter und Janik Köhler zwei weitere Akteure beider Teams vom Spielfeld. Doch davon ließ sich das Bohrmann-Team nicht beirren. Felix Handschke verwandelte zum 35:33 und zwischen den Pfosten konnten sich die Hausherren an diesem Tag auf ihre starken Torhüter Vladimir Bozic (5 Paraden) und Mikkel Moldrup (6 Paraden) verlassen. Der WHV verkürzte auf 35:34, doch Bozic blieb im Vikings-Tor eiskalt und parierte eine Sekunde vor Spielende den letzten Wurf der Gäste.
Die Vikings um Routinier Alexander Oelze (links) feierten gegen den WHV ihren zweiten Saisonsieg.
Obwohl die Vikings nach dem wichtigen Sieg mit nur fünf Punkten weiterhin den letzten Tabellenplatz belegen, dürfte der Heimerfolg gegen den WHV Mut für die kommenden Aufgaben im zweiten Saisonabschnitt machen. Die Rhein Vikings treffen nach der Winterpause am Sonntag (10. Februar 2019, 17 Uhr) auswärts auf den VfL Eintracht Hagen. "Es fühlt sich gut an, wieder als Sieger vom Feld zu gehen. Ich hoffe, im kommenden Jahr geht es so weiter", meint Moldrup.
Tore für die Vikings: Gipperich (1), Hoße (10), Artmann (2), Pöter (6), Klause, Rutzki (1), Coric (1), Pankofer, Handschke (2), Bahn, Zwarg, Predragovic (5), Oelze (7) und Görgen
Fotos: Norbert Schulz