Düsseldorf dreht Handballern der Rhein Vikings den Geldhahn zu
Die „Sportstadt Düsseldorf“ hat dem Handball-Zweitligisten Rhein Vikings den Geldhahn zugedreht. Damit dürfte das mit großen Ambitionen und Sponsoren wie Rheinmetall gestartete Projekt bald beendet sein. In einem Facebook-Post auf der Facebook-Seite der Rhein Vikings vom Samstag (5.1.) heißt es: Bei den Handballprofis herrsche „große Enttäuschung und Unverständnis“.
Sportlich ist die Lage eindeutig: Die Rhein Vikings liegen weit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Sie konnten aus den zurückliegenden 20 Spielen gerade mal fünf Punkte holen (report-D berichtete). Der Vorletzte ist bereits um sieben Punkte enteilt. Mit einem Abstand von zehn Punkten geriet der erste Nichtabstiegsplatz bereits nahezu außer Sichtweite.
Profi-Spieler auf dem Absprung
In der Weihnachtspause sei den Profi-Spielern geraten worden, sich nach neuen Vereinen umzuschauen. Die Westdeutsche Zeitung berichtet, dass der kroatische Torhüter Vladimir Božić (35) bereits zum Tabellenführer der zweiten Handball-Bundesliga, dem HBW Balingen-Weilstetten, gewechselt sei. Weitere Spieler seien demnach auf dem Absprung.
Für die Anhänger des aus dem ART Düsseldorf und dem Neusser HV fusionierten Vereins sind die Stadt Düsseldorf und die Sportstadt Düsseldorf diejenigen, die den Vikings nun den Todesstoß versetzen, anstatt in schweren Zeiten zu dem Projekt zu stehen. Im offiziellen Post des Vereins heißt es dazu: „Nachdem die Stadt Düsseldorf die Neusser Handballer erst vor eineinhalb Jahren über den Rhein gelockt hatte, um gemeinsam einen Handball-Profiverein in der Metropolregion aufzubauen, zieht man sich nun nach der selbst mitgestalteten Umentwicklung im Sommer und der sportlich-negativen Entwicklung aus den Verpflichtungen zurück.“
Fans ätzen: "Typisch Düsseldorf!"
In den Facebook-Kommentaren ätzen die Fans gegen die Landeshauptstadt; Tenor ist „typisch Düsseldorf!“ Der einstiege Vertraute des Oberbürgermeisters, Rechtsanwalt Peter Kluth, versucht mit ironisch formulierten Zeilen dagegen zu halten.
Gleichzeitig laufen auf der Neusser Seite die Bestrebungen, die Zukunft des Handballs zu sichern. Aus dem Umfeld des Vereins heißt es, man setze verstärkt auf Jugendspieler, die in den Profikader integriert werden. Die Ergebnisse seien sehr postiv und bieten jungen leistungsstarken Spielern eine herausragende Perspektive. Mit dem Jugendkonzept soll der Grundstein für Neues gelegt werden.
Foto: Norbert Schulz