Düsseldorf: „Mädchen an den Ball“ heißt es ab sofort donnerstags in Flehe

Der Verein DJK TUSA 06 e.V. an der Fleher Straße ist schon lange bei der Förderung von Mädchen im Sport aktiv. Wenn auf einem der Plätze jetzt immer donnerstags von 15 bis 17 Uhr Mädchen zwischen 6 und 16 Jahren kicken, hat das allerdings nichts mit TUSA zu tun. Der Verein stellt den Platz dem Projekt “Mädchen an den Ball” zur Verfügung. Das ist ein kostenfreies, regelmäßig stattfindendes Fußballprogramm für Mädchen mit dem Ziel, ein niederschwelliges Angebote nur für Mädchen zu schaffen.

Mit Flyern wurde für das Projekt geworben
Anna Seliger, Projektleiterin und Initiatorin von „Mädchen an den Ball“, war ziemlich gespannt, ob denn Mädchen zum ersten Training kommen würden. Gestartet wurde um 15 Uhr, eine Uhrzeit, zu der viele noch in der Schule sind. Doch die Neugier vieler Mädels war groß und so waren es schließlich mehr als 40 Fußballerinnen, die in zwei Gruppen mit ihren Trainern den Platz eroberten. Nach ersten Kennenlernübungen ging es an die Bälle und der Spaß war den jungen Sportlerinnen anzusehen.

(v.l.) Projektleiterin Anna Seliger mit Eva Kulot, Leiterin des Sportamtes, die stellvertretend für Schirmherr Oberbürgermeister Stephan Keller den Projektstart besuchte
Ab sofort haben sie jetzt jeden Donnerstag ab 15 Uhr zwei Stunden Training, aber auch wer erst später dazukommt, darf selbstverständlich mitmachen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, denn es soll um den Spaß am Ball und der Bewegung gehen – ganz ohne Verpflichtung oder Vereinsbindung. Die Trainer*innen gehören nicht zu TUSA, sondern sind beim Projekt angestellt.

Gestartet wurde in zwei Gruppen, normalerweise sind drei Trainer vor Ort
Das Projekt läuft bundesweit und in NRW kicken bereits Mädels in Bochum (drei Standorte), Dortmund und Gelsenkirchen. Düsseldorf ist die vierte Stadt in Nordrhein-Westfalen und die Projektleiterin betont, dass sich gerne Fußballvereine mit freien Platzkapazitäten melden können, denn sie ist sicher, dass es in Düsseldorf noch viel mehr Mädchen gibt, die gerne kicken würden.

Beim ersten Training ging es erstmal ums Kennenlernen
„Uns ist es wichtig, dass unsere Teilnehmerinnen ohne Leistungsdruck bei uns Fußball spielen können“, betont Anna Seliger und freut sich, dass nach zwei Jahren Vorarbeit der Projektstart geglückt ist. „Mit ‚Mädchen an den Ball‘ schaffen wir einen Ort, an dem Mädchen unterschiedlicher Herkunft zusammenkommen, Freundschaften schließen und sich gegenseitig unterstützen können. Gerade in einer von Männern dominierten Sportart wie Fußball ist es wichtig, Mädchen eine Plattform zu bieten, im Rahmen derer sie sich frei entfalten können.“
„Mädchen an den Ball“ wurde 2007 in München ist Leben gerufen und ist mittlerweile bundesweit inzwischen eines der größten Fußballprojekte für Mädchen außerhalb des Vereinssports. Düsseldorf ist der 25. Standort neben Augsburg, Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Karlsruhe und München. Weitere Standorteröffnung – unter anderem in Chemnitz – folgen noch in diesem Jahr.

(v.l.) Vom Sportausschuss kamen Dr. Thorsten Graeßner, Dirk Peter Sültenfuß, Stefan Wiedon und Thomas Nicolin
Ermöglicht wird das Projekt durch verschiedene Unterstützer*innen. So waren die Vertreter des Sportausschusses am Donnerstag gerne auf den Platz gekommen. Sie hatten sich für das Projekt eingesetzt und stellten Mittel in Höhe von 17.000 Euro zur Verfügung. Weitere Sponsoren sind die Postcode Lotterie, die Krankenkasse Viactiv, die BB Bank und seit kurzem auch der Deutsche Fußball Bund.