AWO Düsseldorf verleiht auf ihrem Frühlingsempfang den Innovationspreis

Das Tanzhaus NRW war am Sonntagvormittag (16.3.) wunderschön mit Blumen geschmückt, womit die AWO Düsseldorf durch die Floristik-Azubis des Berufsbildungszentrums den frühlingshaften Rahmen für ihren Empfang zum 105. Geburtstag geschaffen hatte.

Rund 200 Gäste konnte der AWO-Kreisvorsitzende Manfred Abels begrüßen
Wie der AWO-Kreisgeschäftsführer Manfred Abels betonte, setzt sich die AWO seit 1920 für eine gerechte Gesellschaft ein, damals als Antwort auf die herrschende soziale Not. Der Wahlspruch bis heute ist „niemand soll allein gelassen werden“. Und er betonte, dass es die Frauen waren, die damals dafür gesorgt haben, dass es mit der Gesellschaft weiterging. Auch jetzt sei die AWO ein Bollwerk gegen Rechts und der Verein setze sich mit all seinen Mitarbeitenden und Ehrenamtler*innen stetig für Freiheit, Demokratie und Solidarität ein. 150 Einrichtungen betreibt die AWO in Düsseldorf mit rund 1800 hauptamtlichen Mitarbeitenden und rund 600 Ehrenamtler*innen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Trio “feliz”
Das große Engagement der AWO betonte auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der die Festrede hielt. Gleichzeitig lud er alle ein, Projekte für die Demokratiefestigkeit zu entwickeln und zu stärken. Doch neben diesem wichtigen Thema stehe die Gesellschaft noch vor weiteren Herausforderungen. Der Fachkräftemangel in der Pflege und den Kitas sei gravierend. Das Amt für Soziales und Jugend werde künftig generationsübergreifend aufgestellt, denn die Herausforderungen seien groß. Einen Anspruch auf einen Kita-Platz gebe es bereits, nicht so den auf einen Pflegeplatz im Alter. Der demografische Wandel führe zu immer größerem Bedarf in der Pflege, weshalb auch die ambulante Versorgung ein wichtiger Baustein sein. Es müsse das gemeinsame Ziel sein Düsseldorf sozial und demokratiefest zu machen, endete er.

Wilfried Schmickler begeisterte mit seinen durchaus scharfen Worten
Mit einem Auszug aus seinem aktuellen Programm begeisterte Kabarettist Wildfried Schmickler die Gäste. Dabei bekam die aktuelle Bundespolitik ebenso ihr Fett weg wie die Menschen, die ohne Handy verloren sind.

Mit dem AWO-Innovationspreis wurde das Generationsmentoring der Firma Henkel ausgezeichnet
Ein Höhepunkt des Frühlingsempfangs war die Verleihung des AWO Innovationspreises. Er wurde im Jahr 2021 zum ersten mal verliehen. Damals wurde das Projekt „Digitales Archiv – Biografiearbeit“ des „Erinnerungsortes Alter Schlachthof“ ausgezeichnet. Die Jury, bestehend aus Burkhard Hintzsche, Stadtsparkassenvorstand Dr. Michael Meyer und HSD-Präsidentin Prof. Dr. Edelgard Vomberg, hatten unter sechs Bewerbungen zu wählen. Gewonnen hat den mit 2000 Euro dotierten Preis das Generationenmentoring der Firma Henkel. Dabei haben sich Henkel-Mitarbeitende und -Pensionäre das Ziel gesetzt, Schüler*innen der Realschule Benrath Perspektiven für ihre Zukunft zu vermitteln. Seit dem Jahr 2023 besteht der Kontakt und bisher haben rund 250 Schüler*innen in ihrer Freizeit an dem Angebot teilgenommen. Viele von ihnen hatten bisher wenig Berührungspunkte zu beruflichen Zusammenhängen, wurden nur wenig durch ihre Familien unterstützt und waren sich ihrer Potentiale nicht bewusst. In Workshops tauschten sie sich mit Handwerkern, Angestellten und Managern aus. Dabei erhielten sie beispielsweise Bewerbungstrainings, bei denen ihnen auch Selbstbewusstsein, das Wissen über die Bedeutung von Ausdauer und Zuverlässigkeit aber auch die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vermittelt wurden. Abschließend gab es für alle ein Zertifikat, das auch bei künftigen Bewerbungen um Praktika oder Ausbildungsplätze hilfreich ist. Regina Neumann-Busies, Leiterin Soziale Dienste bei Henkel erklärte bei der Preisübergabe: „In einem partizipativen Setting, dass sich an den Wünschen der Schüler*innen orientiert, fördern wir intergenerationeller Netzwerke und bieten Heranwachsenden neue Perspektiven. Wir möchten mit dem Projekt Lust auf Lehrberufe wecken und der fortschreitenden Akademisierung entgegenwirken, um unser gesellschaftliches Miteinander weiterhin von Respekt und Wertschätzung prägen zu lassen.“

Die Floristik-Azubis hatten für die Gäste Frühlingssträuße gebunden
Bei einem vorzüglichen Buffet klang der Frühlingsempfang der AWO aus. Aber es gibt noch weitere Aktionen zum 105-jährigen Bestehen. So findet am 29. April eine szenische Lesung über die Held*innen der AWO Düsseldorf in der NS-Zeit und des Wiederaufbaus als Teil der Veranstaltungsreiche „Düsseldorfer erinnert – 80 Jahre Befreiung und Kriegsende“ statt. Am 5. September lädt die AWO an der Schloßallee in Eller zum großen Jubiläumsfest ein. Weitere Informationen gibt es hier.