Düsseldorf feiert 200 Jahre Karneval
So mancher Tourist wird sich am Samstag (11.1.) gewundert haben, was denn in der Düsseldorfer Altstadt los ist. Düsseldorf feierte den Tag des Karnevals anlässlich des 200-jährige Jubiläums des Winterbrauchtums. Bis zum Nachmittag kam man am Karneval – im wahrsten Sinne des Wortes – kaum vorbei. Auf elf Biwaks wurde fröhlich gefeiert, da wurde es in den Fußgängerzonen schon mal eng. Denn zusätzlich waren Musikbands, Tollitäten und weit über Tausend Gardisten unterwegs, um die verschiedenen Stationen zu besuchen. Zu den Höhepunkten gehörte ein Festakt im Jan-Wellem-Saal des Rathauses und das Platzkonzert, zu dem sich 17 Garden und Vereine auf dem Marktplatz versammelten.
Noch bevor die ersten Biwaks öffneten zog das Prinzenpaar, Prinz Andreas I. und seine Venetia Evelyn, mit Adjutantur, ihren Garden und Vertretern aller Karnevalsvereine feierlich in ihre Hofburg ein. Passenderweise war dies diesmal das „The Wellem“ im Andreasquartier. Während der Festakt im Rathaus bereits begann, konnten die Tollitäten ihr Quartier im Fünf-Sterne-Hotel besichtigen, das General Manager Carsten Fritz für sie vorbereitet hatte.
Vertreter*innen der benachbarten Karnevalshochburgen, aus Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft erlebten parallel im Rathaus die Auftritte zweier bisher noch unbekannten Hoppeditze. Anlässlich des Jubiläums gibt es den Hoppeditz nun auch als lebensgroßes Maskottchen, das künftig als Botschafter des Düsseldorfer Karnevals immer wieder zu sehen sein wird. Daniel Thewissen hatte die sicherlich schweißtreibende Aufgabe als Maskottchen übernommen und war beliebtes Fotomotiv.
Statt Tom Bauer schlüpfte Jan Philip Hilger in die Rolle des Hoppeditz. Allerdings rechnete er nicht – wie am 11. November – mit der Stadtführung ab, sondern spann in seiner von elf Helau-Rufen begleiteten Rede den Bogen von den Anfängen des Karnevals bis heute. Dabei verwies er auch auf Leo Statz, der Vorsitzer des Karnevalsausschusses der Stadt Düsseldorf war. Dessen Kritik an den Nationalsozialisten führte zu seiner Verfolgung und schließlich zu seiner Ermordung. Der Hoppeditz mahnte auch heute den „Braunen“ keine Chance zu geben. Die Bedeutung des Bützen und der Büttenrede sprach Hilger ebenso an und neben Rap-Einlagen erhielt er gesangliche Unterstützung von Erik Stephan. Der sang mehrere Traditionslieder und endete mit dem „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“.
Während die Festgäste und zahlreiche Zuschauer*innen das Platzkonzert der Garden auf dem Marktplatz genossen, wurde auf den Biwaks bereits kräftig gefeiert. In Traditionslokalen und auf dem Carlsplatz hatten zwanzig Vereine die Organisation der Biwaks übernommen. Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) unterstützte die Aktionen mit Programmpunkten. Die Auftritte von den Jollis, Heinz Hülshoff, den Swinging Funfares, der Rhythmussportgruppe, Alt Schuss, Hermes und Band, der Wimmer Band und den Hammern wurden von CC finanziert. Neben dem Besuch der zahlreichen Garden hatten die Vereine für ihre Biwaks zusätzlich eigene Programmpunkte geplant, so dass überall fröhlich und mit viel Musik gefeiert wurde.
Wäre es nach vielen Besucher*innen gegangen, hätte die Openair-Party noch bis in den Abend gehen können. Bewusst endeten die Biwaks gegen 16 Uhr, um auch die zu erreichen, die nicht an einem Samstagabend in die Altstadt wollen.
Unter dem Motto “200 Johr – Hütt on wie et wor” feiern die Jecken in Düsseldorf noch bis zum Aschermittwoch und der Umzug an Rosenmontag wird sicherlich zum Jubiläum ein Besonderer werden.
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Weitere Eindrücke vom Tag des Karnevals
Fotos: Karina Hermsen und Ute Neubauer