Düsseldorf: 10. Mai – Tag gegen den Schlaganfall
In Deutschland erleiden rund 270.000 Menschen jedes Jahr einen Schlaganfall. 1,8 Millionen Deutsche leben bereits mit den Folgen eines Schlaganfalls. Da es bei einem Schlaganfall zu einer Unterversorgung des Gehirns kommt, sterben Hirnzellen besonders schnell ab. Daher muss eine Behandlung möglichst schnell starten, um die Schäden gering zu halten. Der bundesweite Tag gegen Schlaganfall am Montag (10.5.) soll die Krankheit ins Bewusstsein rücken und aufklären.
Bewusstsein schärfen
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat den 10. Mai als bundesweiten Tag gegen den Schlaganfall ins Leben gerufen, um daran zu erinnern, dass trotz verbesserter Akuttherapie der Schlaganfall eine der häufigsten Ursachen einer dauerhaften Behinderung im Erwachsenenalter darstellt. Bei einem Schlaganfall verstopft oder platzt ein Blutgefäß im Gehirn oder ein Gefäß im Hals, was zu einer Mangelversorgung des Gehirns führt. Die Gehirnzellen werden nicht mehr ausreichend versorgt und können absterben. Um die Schäden gering zu halten, muss eine Behandlung schnellst möglich beginnen. In vielen Krankenhäusern gibt es Abteilungen, sogenannte Stroke Units, die sich auf die Behandlung spezialisiert haben.
Was tun im Notfall?
Bei jedem Verdacht auf einen Schlaganfall sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Seh- und Sprachstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühl, Schwindel mit Gangunsicherheit oder starke Kopfschmerzen können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Menschen mit hohem Bluthochdruck oder erhöhten Blutfettwerten, Raucher oder Diabetiker haben ein größeres Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Dazu tragen auch starkes Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel bei.
Risikofaktor Einsamkeit
Laut einer Information der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gehört auch Einsamkeit zu den Risikofaktoren. Eine Studie des Uniklinikum Essen (Heinz-Nixdorf-Recall-Studie) belegt, dass sozial isolierte Menschen ein um mehr als 40 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben. Der „Tag gegen den Schlaganfall“ steht deshalb in dieses Jahr unter dem Motto „Erst einsam, dann krank – Kümmern schützt vor Schlaganfall!“. Schlaganfälle sind die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Über die Hälfte der Betroffenen benötigen dauerhaft Therapie, Hilfsmittel oder Pflege. Neben Lähmungen und Einschränkungen der Mobilität, leiden viele unter Sprachstörung oder werden depressiv. Die daraus folgende Isolation wird durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe weist auf die Bedeutung des „Kümmerns“ hin. Neben Umfeld, Nachbarn und Familie können auch ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer*innen zur Seite stehen, die von der Stiftung ausgebildet werden. Die Botschaft lautet, wer sich umeinander kümmert, kann Einsamkeit und damit auch einem Schlaganfall vorbeugen. Laut Experten lassen sich rund 70 Prozent aller Schlaganfälle durch Prävention verhindern. In Düsseldorf hat sich vor vielen Jahren der Verein "Düsseldorfer Initiative gegen den Schlaganfall" gegründet, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Stadt zu begleiten und zu unterstützen. Informationen zu dem Verein finden Sie hier.
Informationen
Coronabedingt können die großen Informationstage, die vom Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit der Düsseldorfer Initiative gegen Schlaganfall in den vergangenen Jahren veranstaltet wurden, nicht stattfinden. Interessierte Bürger*innen sollen am Tag gegen den Schlaganfall dennoch über die Krankheit, Symptome, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten informiert werden. Ansprechpartner kann der Hausarzt sein. Weitere Informationen gibt es auch auf der Seite der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.