Düsseldorf Lörick: Bürgerinformation zum Neubaugebiet „südlich Oberlöricker Straße“
Die Planungen für das Neubaugebiet „südlich Oberlöricker Straße“ in Lörick stehen gerade erst am Anfang. Doch das Stadtplanungsamt hat bereits viel Arbeit investiert. Das Planungsgebiet wurde festgelegt, ein architektonischer Wettbewerb durchgeführt, die Löricker*innen per Öffentlichkeitsbeteiligung ins Boot geholt und am Dienstag (26.11.) der aktuellen Planungsstand im Theatersaal des Wohnstift Haus Lörick vorgestellt.
Das städtebauliche Konzept sieht aktuell eine Wohnbebauung mit fünf überschaubaren Hofeinheiten in der Landschaft vor. Zwischen 1,5 und fünf Etagen sollen die Bauten hoch sein. Die einzelnen Baufelder gruppieren sich halboffen um gemeinschaftliche Höfe. Auch kleinere Wohnungen sind geplant, um für Singles und Senioren attraktiv zu sein. „Wir möchten eine gute soziale Durchmischung erreichen“, erklärte der Leiter des Stadtplanungsamtes Kai Fischer. Eine durchgehend öffentliche Spange mit Plätzen und gemeinschaftlichen Nutzungen wie ein Dorftreff und eine Kita bilden das Rückgrat für die angegliederten privaten Wohnhöfe. Grün-, Garten- und Spielflächen werden integriert. Insgesamt sollen auf dem 15 Hektar großen Gelände, das zu 70 Prozent im städtischen Besitz ist, 500 Wohneinheiten entstehen. Einmal fertiggestellt wird es Platz für 1000 bis 1200 Neu-Löricker bieten.
Über Hundert Alt-Löricker waren am Dienstag gekommen, um sich den letzten Stand erklären zu lassen, weitere Anregungen zu geben und Einwände zu platzieren. Vieles wollten die Löricker wissen, nicht auf alles konnten Hannah Blanckenburg, Bernd Weich und Kai Fischer vom Stadtplanungsamt sowie der Bürgermeister des Stadtbezirks 4 (Oberkassel, Heerdt, Lörick, Niederkassel) Rolf Tups konkrete Antworten geben. Verständlich, da bei den Planungen, Entwürfen und Konzepten noch nichts in Stein gemeißelt ist. Die Anregungen aus der Öffenlichkeitsbeteiligung sollen durch die Planer noch eingearbeitet werden. So waren Fragen nach der sozialen Infrastruktur beispielsweise mit Lebensmittelversorgung, Ärzten oder Physiotherapie, sowie der Verkehrsanbindung, den Auswirkungen durch Starkregenereignisse, Lärmschutz oder Parkplatzsituation noch nicht abschließend zu klären.
„Wir werden zu jedem Thema Gutachten einholen und die Auflagen in vielen Bereichen des Bauens sind sehr hoch“, betonte Kai Fischer. Diskussionsteilnehmer Stephan Speit sieht der weiteren Entwicklung optimistisch entgegen. „Ich bin mir sicher, dass das Stadtplanungsamt für alles allgemein-verträgliche Lösungen finden wird“, so Speit. Für eines seiner Anliegen hatte er bereits Entwarnung erhalten. Speit ist 2. Bruderschaftsmeister der Löricker Schützen und befürchtete, auf dem Parkplatz am Löricker Freibades könnte demnächst kein Schützenfest mehr gefeiert werden. „Wir wollen niemanden vertreiben, schon gar nicht die Schützen“, verkündete der Stadtplanungsamtsleiter. „Ich sage Ihnen zu, dass wir das Brauchtum stärken.“
Das Vorhaben ist noch ferne Zukunftsmusik. „Der Flächennutzungsplan muss geändert werden. Der Bebauungsplan für einen Teil des Neubaugebietes stammt aus den 1960er Jahren und muss ebenfalls angepasst werden“, erläuterte Blanckenburg. Und auch das ist nur ein kleiner Teil der noch ausstehenden Arbeiten. Alleine das Umlageverfahren für die nicht im städtischen Besitz befindlichen Grundstücke dürfte einige Jahre in Anspruch nehmen. So wird sich kurzfristig in Alt-Lörick nichts ändern.
Die Öffentlichkeit kann sich noch bis einschließlich Dienstag, 10. Dezember, im Stadtplanungsamt, Brinckmannstraße 5 (montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr) und > hier im Internet über die aktuelle Öffentlichkeitsbeteiligung informieren und Anregungen geben.