Erfolgsmodell in Düsseldorf: 25 Jahre Sportactionbus
1999 hat alles mit dem mittlerweile verstorbenen Mitarbeiter Ralf Sons begonnen, der mit der Straßenbahn zu den sozialen Brennpunkten fuhr, um dort mit den Jungs zu kicken. 25 Jahre später gehört ein Team von 20 Mitarbeitenden, vier Busse, ein Jeep und diverse Anhänger zum Sportactionbus. Der 25. Geburtstag wurde jetzt dort gefeiert, wo auch die Anfänge der Aktion lagen, an der Altenbrückstraße im Stadtteil Hassels.
Der Präsident des Stadtsportbundes Peter Schwabe, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, Bürgermeisterin Clara Gerlach und die Jugendhilfeausschussvorsitzende Ursula Holtmann-Schnieder kamen zum Gratulieren, aber im Mittelpunkt standen wie immer die Kinder und Jugendlichen, die sich über das große Angebot freuten.
Das Team des Sportactionbus hatte neben der Hüpfburg und dem Kletterturm auch das Kleinspielfeld, Kickertisch und zahlreiche Fahrgeräte mitgebracht. Das sprach sich schnell rum und der Platz füllte sich immer mehr. Normalerweise ist das Angebot kleiner, aber nach Hassels kommt das Team verlässlich jeden Mittwochnachmittag. Auch andere Ziele im ganzen Stadtgebiet werden regelmäßig angefahren > eine Übersicht gibt es hier.
1.150 Einsätze hat das Team 2023 in Schulen, der OGS, in Jugendclubs, in Flüchtlingsunterkünften, beim Olympic Adventure Camp oder bei Vereins- und Sportfesten absolviert. „Unser Leitziel lautet: Gemeinsam unsere Stadt bewegen“, sagt SSB-Präsident Peter Schwabe. „Der Sportactionbus setzt dieses Ziel in beispielhafter Art um. Kinder und Jugendliche lernen Respekt und Verantwortung, fügen sich zwanglos in Regeln festigen Freundschaften und verbessern ihre Fitness.“
Die ursprünglich Idee des Sportactionbus war es, die Gewaltprävention in die Fläche zu bringen. In seiner Konzeption ist er eine mobile Jugendfreizeiteinrichtung in Düsseldorf, bei der die Mitarbeitenden sozial- und sportpädagogischen Angebote für Kinder- und Jugendlich machen. Dabei wird Jugendhilfe, Schule und Sport vernetzt, damit Kinder und Jugendliche, die aus ihrer sozialen Lebens- und Umwelt ausgegrenzt oder von Ausgrenzung bedroht sind, integriert werden. Svenja Tillmann gehört zum Team des Sportactionbus und beschreibt, dass die Kinder durch das Angebot auch lernen, wie man ohne Hilfsmittel und Handy spielen kann, wenn der Bus nicht da ist. Gleichzeitig werden Regeln vermittelt, die die Kinder auch untereinander weitergeben. Mit den Jahren ist bei vielen eine persönliche Bindungen zum Team entstanden, was sich positiv auf das soziale Miteinander auswirkt. Dabei haben die Betreuer*innen nicht nur ein offenes Ohr für die Kinder. Wenn ihnen Talente auffallen, kümmern sie sich auch um die Vermittlung an Sportvereine. Im Sommer werden die Haltepunkte nachmittags von 16 bis 19 Uhr angefahren, im Winter – nach der Zeitumstellung – von 15 bis 18 Uhr.
Das Angebot des Stadtsportbundes besteht aber nicht nur nachmittags. Im Rahmen der aktiven Pause stellen sie an Schulen Spiel- und Sportgeräten bereit, die Schüler sich ausleihen können. Dazu gehören beispielsweise Bälle, Kickboards, Skateboards, Waveboards, Fun Racer, Stelzen, Boxkissen oder Jonglierbälle.
Ermöglicht wird das Angebot des Sportactionbus von der Stadt Düsseldorf. Der Stadtsportbund hat darüber hinaus noch weitere Angebote für Kinder und Jugendliche, beispielsweise in den Ferien. Weitere Infos gibt es hier.