Düsseldorf: Gina Gelatina als Hoppeditz begeisterte bei Premiere in Eller
Frank Müller und der Rest der Interesengemeinschaft Veedels-Zoch Eller freuten sich am Samstag (16.11.). Der, oder besser die neue Hoppeditz hatte abgeliefert. „Mo Weirich ist ja eine bekannte Künstlerin, die wir schon oft in Eller begrüßen konnten. Sie läuft mit ihrer Gruppe auch im Veedelszoch mit. Sie ist Karnevalistin mit Herzblut“, erläuterte der Veedels-Zoch-Vorsitzende. „Daher wussten wir, das sie über ein Hoppeditz-würdige Mundwerk verfügt.“
Wer aber gedacht hat, dass sich die in schrillen Travestieshows geübte Weirich im klassichen rot-weißen Hoppeditz-Outfit zeigen würde, hatte sich geirrt. Sie gab den Hoppeditz in ihrer inzwischen im rheinischen Karneval bekannten Kunstfigur Gina Gelatina, die singende Friseuse aus Düsseldorf. Wie man sie kennt war Gelatina auch als Hoppeditz spontan, frech, manchmal ein bisschen überdreht, aber auch politisch engagiert und setzte sich für ein buntes und fröhliches Miteinander ein.
So wagte die Hoppeditz einen spöttisch-sarkastischen und gagg-geladenen Parforceritt durch das Weltgeschehen, die Bundespolitik bis hinunter in das, was Düsseldorf und Eller so bewegt. „Ich habe seit Januar immer alles aufgenommen, was man in so einer Hoppeditz-Rede verarbeiten kann. Das meiste habe ich wieder verworfen“, gesteht Weirich. „Ich war gerade fertig, da zerbricht die Ampel-Koalition.“ Also wieder ran an dem Schreibtisch und das Tagesaktuelle noch einarbeiten. „Doch jetzt hat es geknallt. Jetzt heißt es: Aus die Maus. Der Ampel flogen die Sicherungen raus. Der Lindner dieser Selbstdarsteller und Minister-Poser, ist jetzt selbst ein Arbeitsloser“, lautete einer der Spontan-Reime.
Selbstverständlich kam Gelatina nicht am designierten US-Präsidenten Trump vorbei. „Jetzt haben wir den Salat, an der Macht ‘nen Psychopathen. Und wir müssen bangen und raten: Was von den Tausend schlimmsten Sachen wird der Irre als nächstes machen?“
Aber auch die für Düsseldorf Verantwortlichen bekamen eine gehörige Portion Spott und Häme eingeschüttet. Der Oper-Neubau, die Wohnungssituation, der Zustand der Schulen in Eller und die aktuelle Beschaffenheit der Straßen in der Landeshauptstadt wurden zum Thema. „Wofür haut unsere Stadt eigentlich raus den Zaster? Eins weiß ich: Sicher nicht für das Straßenpflaster. Die Straßen sehen alle aus wie nach’m Krieg, wo ich mit dem Roller jeden Tag auf die Fresse flieg“.
Für die Vielfalt, nicht nur die kulinarische, trat die Hoppeditz entschieden ein. „Doch gibt es heute wieder Leute, die wollens lieber so wie früher, und zwar nicht wenige von hier, aber noch viel mehr von drüben, die wolln den lieben langen Tag nur Würstchen, Kraut und Rüben. Selbst wenn ich hungern würd und rein gar nichts mehr auf meinem Teller wär, nein, nie im Leben würd ich denen meine Stimme geben.“
Müller war mit der Hoppeditz-Premiere zufrieden. „Das hatte Qualität. Es gehört ja zur Aufgabe eines Hoppeditz ordentlich auszuteilen und das hat Mo voll erfüllt“, so Müller. „Sie wird wieder für das nächste Jahr gefragt.“