Düsseldorf: Schadowstraße soll endlich sicherer für Fußgänger*innen und Radler*innen werden
Wenn sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) mit dem Fuss e.V., dem bundesweit aktiven Fachverband Fußverkehr, verbündet, muss wirklich etwas im Argen liegen. So wie auf der Schadowstraße, auf der der vier Meter breite Mittelteil des 22 Meter breiten Straßenabschnitts zwischen Berliner Allee und Tonhallenstraße tagsüber zum Radweg wird.
Der Nachteil ist, dass die Fußgänger meist ohne nach links und rechts zu schauen den Radstreifen überqueren. Problematische Begegnungen sind garantiert. „Ende Juni 2022 hat es auf der Schadowstraße einen Unfall zwischen einem Kleinkind und einem Radfahrer gegeben. Das Kind musste ins Krankenhaus“, erläuterte Ferry Weber, Düsseldorfer Fuss e.V. Mitglied, am Samstag (26.10.). „Dass war für uns der Anlass, für eine Umgestaltung der Verkehrssituation auf der Schadowstraße zu demonstrieren. Vor einem Jahr gab es die erste Demo. Seitdem ist nichts passiert, deshalb demonstrieren wir wieder.“ Knapp 30 Menschen waren gekommen, die vielfach von eigenen Beinahe-Unfälle auf der Einkaufsstraße berichteten. Und auch während der Demo ereigneten sich mehrere Begegnungen mit erhöhtem Unfallpotenzial. „Verkehrsdezernent Jochen Kral hat Gutachten zur Beurteilung der Verkehrssituation bereits für letzten Herbst angekündigt. Passiert ist aber bisher nichts“, moniert Weber. „Nach wie vor ist der Radfahrweg nicht besser zu erkennen als bisher, also so gut wie gar nicht.“
Nicht nur die Fußgänger, deren Sprachrohr Fuss e.V. ist, sondern auch die Radfahrer, deren Interessen der ADFC vertritt, sind mit den Bedingungen auf der beliebten Einkaufsstraße unzufrieden. „Der ADFC hat über die kleine Radkommission der Stadt bereits mehrfach mitgeteilt, dass die Situation absolut verbesserungswürdig ist. Aber es tut sich nichts“, beschwert sich ADFC-Mitglied Jürgen Achterberg. „Der Radweg ist für Fußgänger unsichtbar, weil er sich nahtlos in die Farbgebung der Straße einfügt. Eine Kennzeichnung in knallrot wäre besser.“
Norbert Zeitz, der auch im Düsseldorfer Seniorenrat sitzt, blickt über den Tellerrand der Schadowstraße hinaus. „Der Seniorenrat hat zur Mobilität erklärt, dass alle Verkehrsmittel seniorengerecht und gleichberechtigt sein sollen. Aber das Miteinander ist flöten gegangen, die Rivalität auf der Straße ist groß. Durch die Konstruktion der Schadowstraße sind Reibereien vorprogrammiert“, so Zeitz. „Es ist eine Frage der Zeit, bis wieder etwas passiert und die Fußgänger sind das schwächste Glied.“
Weber und seine Mitstreiter*innen haben die Hoffnung, dass die Stadt nun endlich reagiert und sich um die gefährlichen Beziehungen zwischen Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf der Schadowstraße kümmert.