Schöne Bescherung: Düsseldorf spannt Roncalli für den Weihnachtsmarkt ein
Nein, sagt Mr. Roncalli, Bernhard Paul, geschenkt werde auch ihm nix: „Wir müssen uns alles hart erarbeiten.“ Der Zirkus feiert im nächsten Jahr das 50-Jährige. Das Apollo Varieté unter der Düsseldorfer Rheinkniebrücke wird auch schon 27. Und jetzt steht die nächste Premiere an: „Roncalli’s Weihnachtspromenade am Rheinufer“ in Düsseldorf. Der siebte Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Nicht mit schnöden Bretterbuden, sondern mit Jugendstil-Glaspavillons, durch die hindurch man auf den weihnachtlichen Rhein blicken können soll. Dazwischen parken Food-Trucks, an denen natürlich auch Bratwurst und Glühwein vorweihnachtlich durchdekliniert werden – Pardon, Bio-Glühwein eines handverlesenen Winzers ist im Ausschank, soviel Zeit muss auch in der Hektik des Advents sein. Aber es gibt eben auch südamerikanische und portugiesische Leckereien im Angebot. Kalorien werden dann erst wieder im neuen Jahr gezählt.
„Ergänzung für das bestehende Angebot“
Mit diesem bereits in Hamburg und Hannover erfolgreichen Konzept musste sich Bernhard Paul bewerben wie jeder Weihnachtsmarkt-Krethi und Plethi in Düsseldorf. Aber mit seiner Aura, dem wienerischen Brummelbass, der versammelten Erfahrung und dem verschmitzten Blick eines Clowns hat Paul die Entscheider von D.Live rasch überzeugt: Zwischen Burgplatz und altem Hafen entstehe keine weitere Kopie des ewig Gleichen, sondern eine Ergänzung dessen, was es in Düsseldorf schon gibt, sagt der Impresario. Und schiebt charmant hinterher, nach zwei Monaten Gastspiel in New York neben der Metropolitan Opera freue er sich auf Düsseldorf. Da strahlt Oberbürgerbürgermeister Stephan Keller so doll, dass man den Verwaltungsjuristen als Honigkuchenpferd an einem der Süßigkeitenstände anbieten möchte.
Die eilige Zeit
Auch wenn man zurzeit tapfer alle Lebkuchen, Oblaten und Christstollen in den Läden ignoriert: Der 21. November naht mit jedem Kalenderblatt, das der Herbstwind verweht. Dann gehen die Weihnachtsmärkte wieder los. Und locken bis zum 30. Dezember. „Der Weihnachtsmarkt ist ein wichtiger Ort der Begegnung und des Zusammenkommens für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus“, so der Oberbürgermeister. Natürlich seien die sieben glorreichen Märkte in der Düsseldorfer Innenstadt „Frequenzbringer“ für Gastronomie und Handel. Also süßer Lockstoff für Düsseldorf-Touristen aus nah und fern und den Niederlanden.
Sieben Themen
Der Weihnachtsmarkt besteht in diesem Jahr aus sieben Themenmärkten in der Düsseldorfer Innenstadt – von den liebevoll gestalteten Weihnachtsmärkten in den Stadtteilen ist hier nicht die Rede. Im Zentrum gibt es den:
– Handwerkermarkt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus
– Altstadtmarkt auf der Flinger Straße
– Kö-Lichtermarkt auf der Königsallee
– Märchenmarkt auf dem Schadowplatz. Nach viel Kritik sei der Markt neu vergeben worden. Er werde sich optisch verändern – heißt es.
– Schadowmarkt auf der Schadowstraße: Auf der Schadowstraße wird, in Kooperation mit dem Amt für Verkehrsmanagement, eine Umleitung des Radwegs eingerichtet, sodass die Hütten wie im vergangenen Jahr um 180 Grad gedreht werden können.
– Kö-Bogen Markt rund um das gesamte Gebäude Kö-Bogen inklusive Jan-Wellem- und Gustaf-Gründgens-Platz.
Und eben die Roncalli-Premiere am Rheinufer.
Walking Acts geplant
Bis der heilige Budenzauber im November startet, plant D.Live minutiös die Kommunikation von Überraschungen. Auch Roncalli werde einige Walking Acts ausprobieren – was funktioniert, darf auf ein Engagement im Apollo hoffen. Vielleicht.
Eine Eisskulptur heizt die Buden auf dem Schadowplatz
Auf dem Märchenmarkt am Schadowplatz soll eine Eisskulptur zur Attraktion werden – die gleichzeitig die Buden heizen soll. Eine spezielle Wärmepumpentechnik soll den Klima-Fußabdruck selbst dann auf Kinderschuhgröße halten, wenn es das typische Düsseldorfer Winterwetter gibt: 19 Grad und Nieselregen.
Mehrwegbesteck und Reduktion der Verpackungen
Statt Wegwerf-Plastik gibt es Mehrweg-Gabeln und Messer, die überall abgegeben werden können. Die Umverpackungen sollen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Die Tüte Pommes, die Tüte gerösteten Maronen oder Mandeln bleiben aber – die sind Kult.
„Der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt steht auch in diesem Jahr wieder für festliche Atmosphäre und das Miteinander in der Vorweihnachtszeit. Wir legen großen Wert darauf, das Angebot stetig weiterzuentwickeln, um den Besucherinnen und Besuchern ein besonderes Erlebnis zu bieten und gleichzeitig Traditionen zu bewahren“, sagt Kim Dorn, Projektleiterin Weihnachtsmarkt D.Live.
Für die Kalender im Advent
Die sieben Weihnachtsmärkte haben vom 21. November bis 30. Dezember Saison. Von sonntags bis donnerstags haben sie von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Freitags und samstags öffnen sie von 11 bis 21 Uhr. Liebe Nachbarn: Die einzelnen Händler haben die Möglichkeit, ihre Öffnungszeiten täglich bis 22 Uhr zu verlängern. Angepasste Öffnungszeiten gibt es am 24. und 26. Dezember: Am 24. 12. können Besucherinnen und Besucher von 11bis 15: Uhr für die Heilige Nacht vorglühen. Am 26.12 ist von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Geschlossen bleiben die 140 Buden am Totensonntag (24.11.) und am ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.).