Düsseldorf Eller: Proteste gegen AfD-Kreisparteitag in Gesamtschule
Auch wenn die AfD mittlerweile versucht, ihre Veranstaltung nicht öffentlich zu machen, da sie offenbar den Protest fürchtet, ist dies am Samstag (28.9.) in Eller nicht gelungen. Denn die Schüler*innen der Dieter-Forte-Gesamtschule haben erfahren, dass sich die AfD ausgerechnet in ihrer Schule für den Kreisparteitag eingemietet hat. Die Stadt hat immer noch keine Handhabe gefunden, die Vermietung von Schulräume an Parteien wie die AfD, die vom Deutschen Instituts für Menschenrechte als rassistisch und rechtsextrem eingestuft wird, zu verhindern.
Da half auch der offene Brief der Schüler*innen und der Lehrergewerkschaft nicht. Aber die Schüler*innen organisierten gemeinsam mit “Düsseldorf stellt sich quer” (DSSQ) erfolgreich Protest gegen die AfD. Fast 200 Menschen waren am Samstagmorgen vor die Dieter-Forte-Gesamtschule gekommen, um klare Kante zu zeigen.
Obwohl der zahlreiche Protest gegen die AfD in der Vergangenheit immer friedlich geblieben war, zeigte die Polizei wieder Einsatzstärke, als gelte es gewaltbereite Horden abzuhalten. Mehr als ein Dutzend Mannschaftswagen waren rund um die Schule verteilt und die Zufahrt zum Seiteneingang der Schule, durch die die AfD’ler eingelassen wurden, war so hermetisch abgeriegelt, dass Passanten sogar auf die Straße ausweichen mussten, weil der Bürgersteig von Polizeifahrzeugen blockiert war.
In eindrucksvollen Reden machten Schüler*innen und engagierte Bürger deutlich, was sie an der AfD stört: Der Klimawandel wird geleugnet, ein faschistisches Menschenbild vertreten, gegen eine angebliche Überfremdung gehetzt, Hass als neue Mitte propagiert und ein Parteiprogramm vertreten, bei dem bedürftige Menschen noch schlechter gestellt werden.
Astrid Bönemann von der SPD, die mit zahlreichen Parteikollegen mitdemonstrierte, hat selber die Dieter Forte Gesamtschule besucht und schon damals war kam die Schülerschaft aus vielen Nationen. Bis heute ziehe sich eine Botschaft durch den Geschichtsunterricht: Nie wieder Faschismus!
Neben der Schülervertretung der Gesamtschule sprachen auch Vertreter*innen des benachbarten Lore-Lorentz-Berufskollegs. Für sie war sofort klar, dass sie sich dem Protest anschießen werden, denn beide Schulen stehen für Vielfalt, Toleranz und gegen Rassismus.
Bisher ist nicht bekannt, ob die Polizei erneut Strafanzeigen wegen noch nicht vorgenommener Gema-Anmeldungen gefertigt hat. Dies war bei früheren Protesten gegen die AfD in Düsseldorf von der Polizei mehrfach geschehen. Deutlich wurde aber, dass die Polizei ihre Aufgabe nicht darin sah, die Hausordnung der Schule durchzusetzen. Denn in jeder Düsseldorfer Schule besteht in den Gebäuden und auf dem Gelände ein absolutes Rauchverbot. Für die AfD galt dies offensichtlich nicht – vielleicht ein Grund, künftige Vermietungen zu untersagen?