Frühe Pokalpleite für Borussia Düsseldorf
Timo Bolls Abschiedstournee wird ein paar Termine weniger haben als gedacht. Deutschlands Tischtennis-Ikone hatte vor der Spielzeit 24/25 angekündigt, seine Karriere nach der Saison zu beenden. Die Borussen wollten ihm sein Karriereende mit möglichst vielen Titeln versüßen. Der Pokalsieg wird nicht dazugehören, denn bereits im Achtfinale des nationalen Pokalwettbewerbs war am Samstag (21.9.) Schluss mit der Titelverteidigung. Beim TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell verloren die Borussen mit 1:3 und sind ausgeschieden.
„Zählt man alles zusammen, dann war Fulda ein Tickchen besser, es war alles sehr knapp“, ärgerte sich Borussia-Manager Andreas Preuß. „Wir haben in den entscheidenden Phasen Fehler gemacht, auch falsche Entscheidungen getroffen. Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß, aber so ist es im Tischtennis, man kann immer verlieren.“
Dass es an der Fulda mit dem Viertelfinaleinzug schwierig werden würde, war bereits vor der Partie klar, hatten die Borussen doch die Bundesliga-Partie an gleicher Stelle vor drei Wochen mit 0:3 verloren. Damals waren die Düsseldorfer allerdings ohne ihren Europameister Dang Qiu (Weltrangliste 11) angetreten. Im Pokal war Qiu dabei und wurde natürlich der Hoffnungsträger auf ein anderes Ergebnis. Die Hoffnung konnte der 27-Jährige aber nicht erfüllen, er verlor sowohl gegen Cheng-Jui Kao (Wrl. 23) als auch gegen den Ex-Borussen und ehemaligen Weltrangliustenersten Dimitrij Ovtcharov (Wrl. 16). „Dang hat lange nicht an sich selbst geglaubt. Wir müssen das hinnehmen“, urteilte Preuß.
Gegen den erst 19-Jährigen Kao, den Qiu noch vor Wochenfrist beim hochklassigen Weltranglistenturnier WRR Champions Macao im Viertelfinale bezwungen hatte, stand der Borusse in drei Sätzen dreimal auf verlorenem Posten. Schon Satz eins ging in die Verlängerung und dann an Fulda. In der Folge spielte Kao fantastische Bälle, hatte gute Antworten auf Qius starkes Spiel. Die Konsequenz: Der Düsseldorfer machte noch mehr Druck. Mit Erfolg zunächst, aber wenn man volles Risiko spielt, ist die Fehlerquote auch höher. Am Ende hieß es 3:0 für den Mann aus Osthessen.
Gegen seinen Nationalmannschaftskameraden Ovtcharov spielte Qiu etwas stärker, doch im Hochgeschwindigkeitsduell der beiden Olympia-Teilnehmer zeigte „Dima“ mehr Nervenstärke und Siegeswillen.
Weil auch Boll gegen Ovtcharov den Kürzeren zog, hatten die Maberzeller die drei erforderlichen Siege zum Viertelfinaleinzug in der Tasche.
Anton Källberg (Wrl, 24) sorgte mit seinem deutlichen Erfolg über Fanbo Meng (Wrl. 153) dafür, dass es nicht zum selben Desaster wie in der Liga kam. Meng war sein Misserfolg herzlich egal. „Gegen die Borussia mit voller Kapelle zu gewinnen, ist etwas besonderes“, bilanzierte er.
Deutscher Tischtennis-Pokal Achtelfinale TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf 3:1
Dimitrij Ovtcharov – Timo Boll 3:1 (11:9, 10:12, 11:9, 11:9)
Cheng-Jui Kao – Dang Qiu 3:0 (13:11, 11:5, 12:10)
Fanbo Meng – Anton Källberg 0:3 (12:10, 2:11, 8:11)
Dimitrij Ovtcharov – Dang Qiu 3:2 (11:9, 12:10, 8:11, 7:11, 11:7)