Fortuna Düsseldorf – 1. FC Köln 2:2 – wenn sich ein Unentschieden wie ein Sieg anfühlt
Die Minute 90 plus 5. Wenige Sekunden vor der ersten Niederlage von Fortuna Düsseldorf seit der Mittel-Steinzeit. Ausgerechnet gegen den 1. FC Köln. Shinta Appelkamp schickt mit der wahrscheinlich letzten Vorlage des Derbys Jona Niemiec. Der bringt den Ball von rechts hoch in den Strafraum, vor das Kölner Tor – nein, in das Kölner Tor. Und dann explodiert die Arena. So wars am Samstag. In aller letzter Sekunde gleich Fortuna Düsseldorf zum 2:2 (1:1) gegen dem 1. FC Köln aus. Und es fühlt sich an wie ein Sieg. Köln war durch einen Kopfball von Eric Martel in Führung gegangen. Emmanuel Iyoha glich vier Minuten später aus. Linton Maina bracht die starken Kölner wieder in Führung. Und dann flog Niemiec Last-Minute-Treffer ins Netz.
Vincent Vermeij meldet sich zurück
Zwei Stunden zuvor: Cheftrainer Daniel Thioune veränderte die Startelf nicht. Vor Florian Kastenmeier im Tor bildeten somit Emmanuel Iyoha, Andre Hoffmann, Tim Oberdorf und Nicolas Gavory die Viererkette. Matthias Zimmermann und Ísak Jóhannesson agierten im zentralen Mittelfeld, Tim Rossmann und Felix Klaus auf den Flügeln. Danny Schmidt und Dawid Kownacki stürmten. Vincent Vermeij feierte sein Kader-Comeback und nahm auf der Bank Platz!
Ausverkauftes Haus
Mit 51.500 Zuschauern war die Merkur Spiel-Arena ausverkauft. Köln war von Beginn an stärker. Deshalb musste Kastenmeier sowohl bei einem abgefälschten Schuss von Luca Waldschmidt nach einer Eckballvariante des FC (10.) und im Eins-gegen-eins gegen Tim Lemperle (20.) retten. Zwischenzeitlich zischte eine Freistoßflanke von Linton Maina hauchzart am rechten Pfosten vorbei (17.). Die Gastgeber stolperten, Köln netzte ein: Ein nicht konsequent abgewehrter Eckball landete auf dem Kopf von Eric Martel, der ins verwaiste Tor köpfte (21.). Doch Fortuna antwortete prompt: Rossmann brach über die linke Seite durch und gab scharf vor das Tor. Dort verpasste Kownacki, aber nicht Iyoha, der flach zum 1:1-Ausgleich traf (25.). Köln blieb gefährlich: Kastenmeier parierte einen zu zentralen Schuss von Waldschmidt (31.); Hoffmann klärte einen Schuss von Paqarada mit dem Kopf vor der Linie (34.).
Matthias Fortuna Düsseldorf – Köln am 21.9.24
Köln ist auch in der zweiten Halbzeit das stärkere Team
Der 1. FC Verbotene Stadt blieb auch in Durchgang 2 gefährlich. Waldschmidt gelangte im Strafraum freistehend an den Ball und schlenzte knapp links vorbei (47.). Die Kölner erhöhten den Druck: Downs scheiterte aus extrem spitzen Winkel an Kastenmeier (53.) und wenig später war es wieder der starke F95-Schlussmann, der einen Volley von Damion Downs herauskratzte (56.). Jener Downs hatte die FC-Führung wenig später wieder auf dem Fuß, schoss nach einem Abspielfehler von Iyoha aus wenigen Metern aber neben das Fortuna-Tor (57.). Wenn am Kölner Spiel etwas zu bemängeln war, dann deren überaus schlechte Chancenverwertung. Bis in der 61. Minute Maina zu viel Platz auf dem linken Flügel hatte. Der Offensivspieler der Kölner schlenzte die Kugel ins rechte Eck (61.).
Kastenmeier hält Düsseldorf in Schlagweite
Wenig später verhinderte Kastenmeier gegen Waldschmidt und Lemperle binnen weniger Sekunden gleich zwei Mal das 1:3 (68.). In den letzten zwanzig Spielminuten ging Fortuna-Trainer Daniel Thioune all in: Er brachte Jona Niemiec und Vincent Vermeij für die Offensive. Die Rot-Weißen warfen alles nach vorne und hatten zunächst riesiges Pech: Nach einer Ecke knallte der eingewechselte Giovanni Haag den Ball aus wenigen Metern an die Unterkante der Latte und der verdammte Ball sprang vor der Torlinie ins Feld zurück (90.+2). Als alles bereits nach der ersten Niederlage nach 19 Zweitliga-Spielen in Folge aussah, war es Niemiec, der die Arena zum Beben brachte.
Nun reist Fortuna Düsseldorf zur SpVgg Greuther Fürth. Anstoß ist am Freitag, 27. September um 18.30 Uhr.