Düsseldorf: Das „Herzwerk“ feiert den 15. Geburtstag
Seit dem Jahr 2009 engagiert sich die Initiative Herzwerk für ein Altern in Würde. Denn viele Senior*innen auch in der vermeintlich reichen Stadt Düsseldorf sind von Armut und Einsamkeit betroffenen.
Schauspielerin und Botschafterin des DRK-Düsseldorf, Jenny Jürgens, hat vor 15 Jahren das „Herzwerk“ gemeinsam mit dem Roten Kreuz Düsseldorf gegründet. Hintergrund war der Wunsch den älteren Menschen ein Altern in Würde zu ermöglichen. Daraus ist mit den Jahren eine Initiative entstanden, bei der sich ein fünfköpfiges Team und etwa 30 Ehrenamtler*innen engagieren. Jährlich werden mehrere Hundert bedürftige Senior*innen in ganz Düsseldorf unterstützt.
Dabei geht es nicht nur darum finanzielle Nöte zu lindern. Seit 2017 gibt es in Oberbilk die „Herzwerkstatt“, die als Büro, Beratungsstelle, Veranstaltungsstätte und Treffpunkt dient. „Für viele Seniorinnen und Senioren ist die Herzwerkstatt zu einem zweiten Wohnzimmer geworden“, freut sich Gründerin Jenny Jürgens.
Nach Angaben der Stadt beziehen mehr als 11.000 Menschen in Düsseldorf Leistungen der Grundsicherung im Alter. Selbst wer noch so sparsam lebt, gerät durch notwendige Anschaffungen wie einen defekten Kühlschrank und Zuzahlungen zu Leistungen beim Zahnarzt in finanzielle Nöte. Ganz zu schweigen von einem neuen Handy oder einem Restaurantbesuch. Das Herzwerk unterstützt hier aktiv und ersetzt zum Beispiel unbürokratisch dringend benötigte Alltagsgegenstände oder berät, wo man Hilfe erhalten kann. Außerdem werden Alleinstehende besucht, die nicht mehr aus dem Haus gehen können, oder gemeinsame Aktivitäten organisiert. Wer mag erhält beispielsweise regelmäßig Einladungen die Kleiderbörse zu besuchen, wo man sich kostenlos aussuchen darf, was einem passt und gefällt. Und auch der postalische Gruß zum Geburtstag und zu Weihnachten gibt den Herzwerk-Besucher*innen das schöne Gefühl, dass jemand an sie denkt.
Da Armut und Einsamkeit oft Hand in Hand gehen, ist der Austausch mit anderen für ältere Menschen sehr wichtig. Viele schämen sich wegen ihrer Armut und offenbaren sich nicht gegenüber Freunden und Bekannten. Gemeinsame Aktivitäten kann man sich nicht leisten und so wird das soziale Umfeld immer kleiner. Durch verschiedene Spender und Sponsoren kann das Herzwerk gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge anbieten, um auch denen Teilhabe zu ermöglichen, die es sich selber nicht leisten können.
Wichtige Begleiter im Leben zahlreicher Senior*innen sind Haustiere, die über die Einsamkeit hinweghelfen. Doch was tun, wenn der Besuch beim Tierarzt finanziell nicht zu stemmen ist? „Hier möchten wir uns in Zukunft stärker engagieren“, sagt Jenny Jürgens. „Seniorinnen und Senioren sollen die Möglichkeit haben, ihre Haustiere – und somit oft besten Freunde – bei sich zu behalten und angemessen zu versorgen. Das ist eines unserer Herzensprojekte für die kommenden Jahre. Wir führen bereits erste Gespräche mit Partnern, die uns hier gerne unterstützen.“
Das Herzwerk finanziert sich überwiegend aus Spenden. „Wir sind sehr dankbar für die große Hilfsbereitschaft von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen“, so Jenny Jürgens. „Viele unterstützen uns schon seit Jahren und ermöglichen es dem Herzwerk-Team, die Angebote kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Jede Spende, ob klein oder groß, hilft.“
Weitere Informationen über das Herzwerk und wie man unterstützen kann, finden sie hier.