Düsseldorf: Polizeikontrollen zum Schuljahresbeginn ergaben 30 Prozent mehr Raser als im Vorjahr
Die vermehrten Verkehrskontrollen der Polizei zum Schuljahresbeginn werden angekündigt. Das bedeutet, man könnte sich bewusst so verhalten, wie es die Straßenverkehrsordnung es vorsieht. Dass dies bei vielen Verkehrsteilnehmenden nicht der Fall ist, zeigt die erschreckende Bilanz der Polizei, die in den vergangenen zwei Wochen vermehrt in Tempo-30-Zonen und auf Durchgangsstraßen an und vor Schulen zu kontrollierte. Während die Zahl der Falschparker mit 1426 (1499 in 2023) stabil hoch blieb, stieg die Zahl der Temposünder von 3249 in 2023 auf 4.235 um mehr als 30 Prozent.
Mit fünf Messfahrzeugen und zwei eingesetzten Überwachungsanhängern war die Polizei im Einsatz – wie auch im vergangenen Jahr. Trotzdem steigerte sie die Menge der Kontrollen von 75.564 in 2023 auf 121.698 bei dieser Aktion.
3.765 Verwarnungen (in 2023 2.885) wurden ausgesprochen und 470 Fahrzeugführer*innen erwartet nun ein Bußgeldbescheid. Neun von ihnen (in 2023 fünf) müssen mit einem Fahrverbot rechnen.
“Nach der Einschulung sind viele i-Dötzchen noch ungeübt im Umgang mit dem Schulweg und brauchen besonderen Schutz. Deshalb sind verstärkte Kontrollen nach den Ferien unerlässlich, um die Sicherheit auf den Schulwegen zu verbessern. Auch in Zukunft werden wir diese Kontrollen verstärkt fortsetzen, um die Verkehrssicherheit für die Kinder zu gewährleisten”, betont Ordnungsdezernent Christian Zaum.
Spitzenreiter unter den Rasern in einer Tempo-30-Zone war ein Fahrer, der auf der Lindemannstraße mit 74 km/h unterwegs war. Dafür sind 400 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte im Verkehrszentralregister fällig. Bei den Durchgangsstraßen wurde die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Königsberger Straße mit 89 km/h gemessen. Hier sind 50 Stundenkilometer erlaubt, was ein Bußgeld über 260 Euro, ein Monat Fahrverbot sowie zwei Punkte nach sich zieht.
Im Fokus hatten Polizei und Ordnungsamt auch die Halteverbote vor den Schulen. Die Zahl der Falschparker summierte sich auf 1.426. In 38 Fällen musste sogar der Abschleppwagen anrücken.
Unter den Falschparkern waren viele so genannte “Eltern-Taxis”. Dabei übersehen die Eltern, die ihre Kinder vermeintlich sicher zur Schule bringen wollen, dass sie eine große Gefahrenquelle für andere Kinder darstellen.
Die Verkehrsüberwachung schrieb außerdem zahlreiche Verwarnungen an rücksichtslose Geh- und Radwegparker sowie Autofahrer, die zu dicht an Kreuzungen und Einmündungen parkten (Fünf-Meter-Regel). Sie behindern die Sicht auf überquerende Kinder und stellen ebenfalls eine Gefahr dar.