Radaktivtag in Düsseldorf: Warum es so schwer ist, sein Fahrrad zu putzen
Die 10. Auflage des Radaktivtages lockte viele Besucher an das Düsseldorfer Rheinufer. Alle Arten von Rädern gab es zu sehen und zu fahren. Gelegentliche Regenschauer sorgten nur für kurze Pausen im Zustrom der Radbegeisterten. Neuheit und dicht umlagert war die Fahrradwaschanlage.
Viele Besucher strömten bei meist trockenem Wetter
Waschanlage für Fahrräder
Mit dem Fahrrad zum Radaktivtag – für viele Besucher war das selbstverständlich. So mancher hatte im Vorfeld von der Waschanlage für Fahrräder gehört und nutzte die Gelegenheit, den Drahtesel reinigen zu lassen. Stefan Sarfert war mit seiner Eigenkonstruktion der Fahrradwaschanlage aus München angereist und die Warteschlange vor seiner Maschine riss selbst während der Regenschauer nicht ab. Vom Carbon-Bike übers Hollandrad bis zum Kinderrädchen, bei allen wurde mit Ultraschall und Bürsten gereinigt, bevor Sarfert per Lappen nochmal nachwischte. „Ein Fahrrad ist das am schlechtesten zu reinigende Ding überhaupt“, sagt er, während es den Rahmen eines exklusiven Carbon-Rades noch mit Spray behandelt. „Es gibt so viele Ecken und Winkel, das ist eine Herausforderung und ich optimiere meine Maschine immer noch“ betont er.
Auch Elektroräder konnten in der Waschanlage vom Schmutz befreit werden
Für rund 25.000 Euro kann man bei ihm eine Waschanlage kaufen. Doch der Servicegedanke, der bei den Autowerkstätten zum Standard gehört, nach der Inspektion dem Kunden ein gereinigtes Fahrzeug zu übergeben, ist bei Fahrradhändlern noch nicht angekommen, stellte der Bayer fest. Strahlende Fahrräder mit begeisterten Besitzern verließen nach der Waschaktion den Stand. So mancher warf auch eine Anerkennung in die Trinkgeldkasse, bei dem ansonsten von Radaktiv und RADschlag gesponserten Service.
In die Pedale treten wie die Profis war am Samstag möglich
Schauen und probieren
Viele Stände luden zu Mitmachaktionen ein. Die Erste Etappe des Tour de France 2017 konnte in einer Simulation inklusive Gegenwind und Verfolgern virtuell gefahren werden. Mit viel Schwung schafften die Aktiven auf der großen Rad-Schiffschaukel den Überschlag und auch die Teststrecken für Lastenfahrräder und Bikes aller Art waren gut besucht. Zwischendurch konnte man sich an den Infoständen verschiedener Reiseregion Anregungen für den nächsten Ausflug und Urlaub holen.
Strampeln bis zum Überschlag
Soundbikes nicht nur für Youngster
Einen Ausflug von Dortmund zum Radaktivtag nach Düsseldorf hatten Mitglieder der „AudioKitchen“ gemacht und ihre Räder sorgten am Rhein für Reaktionen von Schmunzeln bis Begeisterung pur. Sie nennen es „Verquickung von Fahrrad- und Soundkultur“. Es ist die geniale Weiterentwicklung aus der Zeit, wo man Samstagnachmittags das Transistorradio ins Fahrradkörbchen legte um die Fußballübertragung während der Radtour zu hören. Verschiedene Fahrradtypen sind mit Klanginstallationen ausgestattet, die dann stehend oder fahrend für Beschallung sorgt.
Soundbike mit rotem Lederköfferchen auf Rasen
3. Düsseldorfer Bicycle Music Festival
Die Bühne des 3. Düsseldorfer Bicycle Music Festival wurde allein durch Muskelkraft mit Strom versorgt. Die Besucher ließen sich nicht lange bitten und traten in die Pedalen der vier E-Bikes, um die notwendige Energie für Verstärker und Mikrofone zu liefern. Auf der Bühne begeisterten die Bands „Betrayers of Babylon“, „Marie Rauschen“ und „The Promis“ das Publikum.
Die Reggae-Ska-Band Betrayers of Babylon: Luks -Vocals/Guitar, Kaminski – Bass, Marvin – Drums, Philipp – Keyboard, Noah – Trompete und Simon – Posaune
Biker auf der Pump-Track-Bahn – der Parcour ist so angeordnet, dass die Fortbewegung über die Strecke allein durch Schwung erfolgt