Düsseldorf: „Aktiv bleiben“ in Gerresheim
Zum 16. Seniorentag in Gerresheim war das Wetter zwar nicht perfekt, aber das hielt kaum jemanden vom Besuch ab. Alle zwei Jahre gibt es das Angebot für Senior*innen und ihre Angehörigen. An zahlreichen Ständen wurde über Angebote von Stadt, Wohlfahrtsverbänden, Pflegediensten, weiteren Unternehmen sowie Polizei und Rheinbahn informiert. Aber auch ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Café, Modenschau und Tanz erwartete die Besucher*innen.
Petra Wienß, Leiterin des zentrum plus Gerresheim der Diakonie ist seit vielen Jahren beim Seniorentag aktiv. Sie ist sich sicher, dass es in Gerresheim die längste Tradition der Seniorentage in Deutschland gibt. Denn nachdem 1987 und 1988 die Deutschen Seniorentage in Düsseldorf stattfanden, erkannte man im Stadtteil den Bedarf, diese als lokale Veranstaltung weiterzuführen. Es war damals die Zeit, zu der es bei der Pflegeversicherungen große Änderungen gab und der Informationsbedarf der Menschen spürbar wuchs.
Seitdem organisiert ein Netzwerk gemeinsam mit der Stadtbezirkskonferenz Seniorenarbeit das Angebot. Vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) über das KulturNetzwerk, Wohlfahrtsverbänden mit ihren Angeboten zu beispielsweise Hausnotruf oder Mahlzeitenbringdienst, der Rheinbahn, der Polizei, der Stadtteilbücherei bis zu Bestattungsinstituten und Pflegediensten waren viele Institutionen mit Ständen vertreten.
Viel Applaus erhielt die Gruppe des zentrum plus, die gespendete Second Hand Kleidung in einer Modenschau präsentierte. Kleidung konnte auch gekauft werden, der Erlös kam dem Netzwerk gegen Altersarmut zugute. Die Dixie Band Bäng Bäng sorgte ebenso für schwungvolle Unterhaltung wie die Boogie Woogie Tanzgruppe des SSV Knittkuhl.
Das Angebot von leckerem Kaffee und Kuchen der Gerresheimer Mädchen wurde gerne angenommen. Die Gerresheimer Jonges, die eigentlich einen Getränkestand betreiben wollten, hatten wegen des vermeintlich schlechten Wetters kurzfristig abgesagt.
An vielen Ständen ging es nicht nur darum Informationen über Pflege, Produkte oder auch Bestattungen zu bekommen, es wurde auch um aktives Engagement geworben.
Unter der Überschrift „Generationendialog – Zuversicht vererben“ wurde zur Teilnahme an einem neuen Projekt motiviert, dass im Gerresheimer zentrum plus entstanden ist. „Senioren bieten Jugendlichen ihre Talente an“ lautete der Aufruf, bei dem viele Senior*innen erst einmal den Kopf schüttelten und meinten, sie hätten doch gar keine Talente. Doch Eva E. Mahler-Behr, Alexander Ringel und Ulla Bundrock-Muhs erklärten in unzähligen Gesprächen, was es damit auf sich hat. In Kooperation mit der querkopf-akademie startet das Projekt gemeinsam mit Jugendlichen der Gemeinschaftshauptschule Graf-Recke-Straße. Denn die rund 330 Schüler*innen haben sich Begegnungen und Unterstützungen mit und von der älteren Generation gewünscht.
Dabei geht es um das Lernen der Deutschen Sprache durch Gespräche, Unterstützung und Anregungen beim Schulgarten oder auch Nachhilfe in Mathematik und Englisch. Die Senioren des zentrum plus – Gerresheim können ihre Erfahrungen, Errungenschaften und die Zuversicht ihrer Generation weitergeben, beschreibt Alexander Ringel. Am Montag 9. September sind alle Interessierten um 10 Uhr ins zentrum plus (Am Wallgraben 34) eingeladen. Dort wird dann das erste Treffen mit den Schüler*innen geplant, die die Senioren für den 20. September um 11 Uhr in ihre Schule eingeladen haben. Weitere Informationen zum Projekt gibt es für Interessierte bei Ulla Bundrock-Muhs, E-Mail info@querkopf-akademie.de, Telefon 0179 213 8728.