Düsseldorf: Neue Kampagne des Kinderschutzbundes „Nimm mich wahr!“
„Nimm mich wahr!“ ist der Appell der neuen Cartoon-Kampagne des Kinderschutzbundes Düsseldorf. Auf humoristische Art wollen die drei Motive von Cartoonistin Renate Alf zeigen, dass Kinder oft übersehen werden und wir nicht respektvoll auf Augenhöhe mit ihnen umgehen. Die Cartoons sollen Erwachsene dafür sensibilisieren, Kinder als eigenständige und gleichwertige Persönlichkeiten zu respektieren.
Eine der Ideengeberinnen der Kampagne ist die aktuelle Schirmherrin des Kinderschutzbundes, Dr. Charlotte Beissel, Vorständin der Stadtwerke Düsseldorf und selber Mutter. Ihre Tochter wollte in einer Eisdiele alleine ein Eis kaufen und kam nicht dran, da die Erwachsenen sich immer vorgedrängten und die Bedienung sie nicht beachtete. Eine Situation, die viele Kinder erleben, wenn sie auf ihrem Weg zur Selbständigkeit erste Einkäufe alleine erledigen. Als Charlotte Beissel nun ihrer Tochter berichten konnte, dass ihr Erlebnis zur neuen Kampagne beigetragen hat, war das Mädchen sehr stolz.
Die Kampagnen-Motive werden als kostenfreie Postkarten und Poster im gesamten Stadtgebiet an Kinderarztpraxen, Kindertagesstätten, Einrichtungen der Frühen Hilfen sowie an Eltern- bzw. Familiencafés verteilt. Geschäfte und Unternehmen, die die Motive ebenfalls aushängen oder verbreiten wollen, können Material beim Kinderschutzbund bekommen. Weitere Informationen finden sie hier.
Kinder sollen positive Erfahrungen machen und nicht übersehen werden, betont Dr. Hauke Duckwitz, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Düsseldorf. Nur so werden sie selbstbewusst, fühlen sich nicht nur in der Gruppe oder in Begleitung eines Erwachsene stark. Die Welt ist auf Erwachsene abgestimmt. Das geht vom Elterntaxi, bei dem sich die Eltern vermeintlich sicherer fühlen, weil sie ihr Kind chauffieren, bis zur Gestaltung von Freizeitanlagen, bei denen längst nicht immer der Nachwuchs gefragt wird, welche Spielgeräte aufgestellt werden. Der Kinderschutzbund betont, dass alle Erwachsene Verantwortung dafür tragen, Kinder zu ihrem Recht kommen zu lassen und sie respektvoll wahrzunehmen. Denn nur wer Respekt erlebt hat, wird mit sich selbst und anderen Menschen ebenso respektvoll umgehen können. In diesen Zeiten, in denen junge Menschen politikverdrossen sind und die Anfälligkeit für Rechtspopulismus wächst, ist das entscheidend.
Anke Teesselink, leitet das Familiencafé am Sana und hat maßgeblich an der Kampagne mitgearbeitet. Sie erlebt oft in ihrer täglichen Arbeit, dass auch Eltern nicht immer verstehen, was ihre Kindern ihnen vermitteln wollen. Mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt der Kinderschutzbund Eltern und Kinder und versteht sich dabei als Lobby für Kinder. Dabei geht es um das gewaltfreie Miteinander ebenso wie das Angebot der Hilfe bei Problemen. Die meist kostenfreien Angebote des Kinderschutzbundes umfassen beispielsweise Kochgruppen, Krabbelgruppen, Spielgruppen, saisonale Sing- und Tanzangebote, TuSch-Gruppen für Kinder in Trennungs-/Scheidungsfamilien, Selbstbehauptungskurse und offene Treffs für Eltern mit ihren Kindern. Hier geht es zu den Angeboten.