Düsseldorf Golzheim: HSD entsetzt über Abrisspläne der Fruhtrunk Fassade
An der Josef-Gockeln-Straße in Golzheim befindet sich das Audimax der ehemaligen Ingenieursschule, die 1967 eingeweiht wurde und deren Fassade der Künstler Günter Fruhtrunk gestaltet hat. Im Gebäude war später die Fachhochschule Düsseldorf untergebracht, in der verschiedene Lehreinrichtungen wie die Staatliche Ingenieurschule, die Peter-Behrens-Werkkunstschule und die Höhere Wirtschaftsschule zusammengeschlossen wurden. Besonders der Fachbereich Design der Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf (HSD) ist entsetzt über die Pläne des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB), das Gebäude inklusive der Fassade abzureißen und fordert den Erhalt.
Der Fachbereich Design der HSD weist auf die außerordentliche Qualität und historische Relevanz des künstlerischen Entwurfs von Günter Fruhtrunk hin.
„Nur wenige künstlerische Arbeiten verbinden Architektur und bildende Kunst in so überzeugender Weise“, betont Prof. Lars Breuer, Künstler und Studiendekan am Fachbereich und weist auf das Zitat der damaligen Jury hin, der mit Helmut Hentrich auch ein Vertreter der Architekten angehörte: „Die starke Farbartikulierung gibt dem Baukörper der Aula die gewünschte Intensität. Trotz dynamischer, rhythmisch betonter Formulierung zeugt der Entwurf von großem Respekt vor der Architektur. Er lässt den architektonischen Kubus in seiner Wirkung bestehen, strukturiert ihn reich und verlebendigt ihn.“ Fruhtrunk hält sich in seinem Kunst-am-Bau-Entwurf eng an die Prinzipien seiner Malerei.
„Mit Nachdruck fordert der Fachbereich Design der Hochschule Düsseldorf einen abschließenden Denkmalschutz für das Audimax und die Fassadenarbeit von Günter Fruhtrunk. Die Fassade muss in ihrer jetzigen Form langfristig erhalten bleiben. Diese Vernichtungsorgie ist ökologisch, historisch und ästhetisch ein Desaster.“, so Prof. Lars Breuer. Er fragt sich: „Warum sollte diese Fassade nicht auch zur neuen Umgebung der Musikhochschule passen?“