In Düsseldorf geht’s bergab: Zweites Rennen der Seifenkisten am Rheinufer unterhalb der Kniebrücke
300 Meter entscheiden über Sieg oder Niederlage. 80 Teams suchten am Sonntag (21.6.) unterhalb der Kniebrücke nach der Ideallinie. Damit traten doppelt so Teams beim 2. Seifenkostenrennen von Düsseldorf wie zur Premiere im vergangenen Jahr. Dabei ging es unter anderem um wertvolle Punkte für die Qualifikation zur Seifenkisten-Europameisterschaft – kein Spaß also.
Schussfahrt zum Rhein hinunter: Nur wer konzentriert lenkt, gewinnt einen Vorsprung
Jedenfalls nicht für all jene, die mit extrem schnittigen Zigarren den Hang hinunterrollen. Ihnen ist die Düsseldorfer Strecke insgeheim ein Graus, wie ein Vater hinter vorgehaltener Hand verrät, der ganz in seiner Rolle als Coach aufgeht: „Die Strecke hier am Rhein ist zwar wunderschön, aber auch arg holprig. Da schlägt jeder Pflasterstein durch bis in die Lenkung.“
Zweite entscheiden Phase: Unmittelbar nach dem Start auf der Startrampe. Hier heißt es – zusammenkauern
Die Konsequenz: Jenseits der erlaubten Geschwindigkeit für geschlossene Ortschaften ist keine Seifenkiste unterwegs. Ganz egal, wie windschnittig sie auch gebaut und wie ausgebufft die Technik auch eingestellt wurde. Auf ausgemachten Wettbewerbsstrecken hingegen erreichen Seifenkisten bis zu 100 Stundenkilometer.
Diese Herren starteten aus Spaß an der Geschwindigkeit
Dennoch war der Spaß acht Stunden lang riesig. Vor allem bei den Teams, die sich aus lauter Spaß in die rollenden Kisten schwingen. Da gab es den Minimalisten, der lediglich ein paar Räder unter eine handelsübliche Palette geschraubt hatten. Rollende Badewannen mit aufgeklebten Quietsche-Enten machten die Runde ebenso wie ein liebevoll hergerichteter Nachbau eines Silberpfeils. Wer bei Zuschauen Lust bekommen hat: Im Internet stehen Reglement, die unterschiedlichen Wettbewerbe und vor allem die Bauanleitungen für die erste eigene Seifenkiste.
Düsseldorfer Seifenkisten-Minimalismus: eine Euro-Pallette, vier Räder und nur das Nötigste als Lenkung