Düsseldorf: Fast vier Millionen Gäste auf der Rheinkirmes lassen die Verantwortlichen strahlen
Gut gelaunt und lächelnd kamen Schützenchef der Sebastianer von 1316 Andreas Paul Stieber, Oberst Torsten Peters sowie Manfred Kirschenstein und Sven Gerling von der Platzkommission am Sonntagmittag (21.7.) zur traditionellen Abschluss-Pressekonferenz der Rheinkirmes. Gemeinsam mit den Vertreter*innen von Stadt, Feuerwehr, Polizei und Rheinbahn zogen sie die Bilanz der Kirmes, die am 12. Juli eröffnet wurde. Der einheitliche Tenor: eine friedliche Kirmes mit zufriedenen Gesichtern auf allen Seiten.
Ob die vier Millionen Besucher*innen erreicht werden, hängt noch vom letzten Tag der Rheinkirmes ab. Bisher hat man rund 3,6 Millionen Gäste gezählt. Ein wenig hat das Wetter in diesem Jahr die Bilanz getrübt. Mit Regen startete das Event, aber nach angenehmen Temperaturen kamen immer wieder Regenschauer und am Samstagabend musste sogar wegen Unwetterwarnung für etwas mehr als eine Stunde unterbrochen werden. Das wollte das Wetter offenbar am Sonntag wieder gut machen, denn trotz gemischter Prognosen wurde es ein sonniger Tag, der erneut viele Gäste anlockte. Dazu trugen auch Fortuna Düsseldorf bei, die ihre Saisoneröffnung im Festzelt der Schützen feierten.
Stolz zeigte sich Stieber, dass das komplett neue Team von Anfang an bestens zusammengearbeitet hat. Denn für Stieber war es das erste Schützenfest als erster Chef, Torsten Peters ist neu im Amt als Oberst und auch Manfred Kirchenstein und Sven Gerling debütierten in der Nachfolge von Kirmesarchitekt Thomas König. Sowohl die Festumzüge und die Parade der Schützen wie auch die Rheinkirmes verliefen harmonisch und es kam zu keinen nennenswerten Problemen.
Sicher und friedlich
Dieser Meinung schlossen sich auch die Sicherheitskräfte an. Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, berichtete von deutlich geringeren Einsatzzahlen im Vergleich zum vergangenen Jahr. 126 Platzverweise wurden ausgesprochen (in 2023 204) und nur eine Person wurde in Gewahrsam genommen (in 2023 8). Wegen Drogenkonsum gab es eine Anzeige (in 2023 28) und diese bezog sich nicht auf Cannabis. Auch das Ordnungsamt erfasste wenige Verstöße. 3670 Maßnahmen im Zusammenhang mit Verkehr/Parken wurden getroffen (4640 in 2023) und 76 Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Allerdings müssen sich auch 18 Besitzer*innen von Fahrrädern neue Schlösser kaufen. Denn sie hatten ihre Räder an Flucht- und Rettungswegen abgestellt, wo sie entfernt und bei der Polizei untergebracht wurden. Wer sein Rad bis Sonntagabend (21.7.) dort nicht abgeholt hat, findet es später im Fundbüro. Beim Wildpinkeln wurden 209 Personen erwischt (275 in 2023).
Zwar gab es immer wieder Autofahrer*innen, die in der Hoffnung einen Parkplatz in Oberkassel zu finden diesen Weg wählten, aber bei vielen hat sich herumgesprochen, dass die Anreise mit Bussen und Bahnen sinnvoll ist. Rund 85 Prozent der Besucher*innen seien mit dem ÖPNV angereist, berichtet die Rheinbahn.
Vermisst wurde von vielen die Kirmesfähre. Obwohl die Verhandlung mit dem Betreiber weit gediehen waren, hatte dieser erneut abgesagt. Die Schützen wollen versuchen im nächsten Jahr einen alternativen Anbieter zu finden, was allerdings schwierig sei, da es nur noch wenige Fährbetreiber gebe und der Rhein besondere Qualifikationen erfordert.
Es bleibt bei Mehrweg
Im zweiten Jahr hat die Rheinkirmes auf Mehrweg gesetzt. Diesmal war die Awista Partner für das Geschirr und die Becher. Bei den Schaustellern hat sich das System mittlerweile etabliert, allerdings seien die Besucher*innen noch zögerlich. Das Thema Abfall erwähnte Schützenchef Stieber noch in Bezug auf das Gelände und die Umgebung. Denn dort fand sich viel Müll, den die Besucher hinterließen. Er appellierte an alle, den eigenen Müll mitzunehmen – das gelte nicht nur für die Rheinkirmes und sollte eigentlich immer die Regel sein.