Düsseldorf: Palliativstation und Live-Musik – das geht in der Uni-Klinik zusammen
Live-Musik der Rhein-Fanfaren hallte am Samstag (19.8.) vom Innenhof der MNR-Klinik über das Gelände. Die Palliativ-Station feierte ihr Sommerfest. Wo die Patienten die denkbar schlechtesten Diagnosen haben, wurde fröhlich gefeiert.
Wulf Hanses-Ketteler und Christine Ladda sind die "acoustic shiver" und begeisterten mit ihrer Musik
Neuigkeiten auf der Station
Die vielen Neubauten auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) hatten auch Auswirkungen auf die Palliativstation. Denn wo die Mitarbeiter und Patienten im vergangenen Jahr noch den fünften Geburtstag der Station feierten, befindet sich jetzt eine riesige Baugrube. Doch passend zum Tag der offenen Tür präsentierte Dr. Martin Neukirchen, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Palliativmedizin, den neuen Garten im Innenhof der Station.
Sommerfest im neuen Garten mit Terrasse
Mit vielen blühenden Pflanzen, einem selbst eingesätem Rasenstück und einem kleinen Brunnen haben die Patienten, Mitarbeiter und Ehrenamtler eine kleine Oase. Beim Sommerfest sorgten Grillwürstchen, Kuchen, Getränke und das musikalische Programm für einen gemütlichen Rahmen. Angehörige, Patienten, Interessierte, Förderer und die Mitarbeiter nutzen die Gelegenheit zum Austausch und Gesprächen.
Nach einenm Benefiz-Konzert, das De Ringschiffer für die Palliativstation veranstaltet hatten, kam der Kontakt zu den Rhein-Fanfaren, die nun gerne auf der Naturbühne des neuen Gartens spielten
Ehrenamtlicher Hospizdienst
Die Begleitung auf der Palliativstation und die Mitbetreuung von Patienten auf anderen Stationen durch Ehrenamtler kann nun ausgebaut werden, da die Krankenkassen den ehrenamtlichen Hospizdienst am UKD anerkannt haben und fördern. Bisher mussten die Aufwendungen über Spenden finanziert werden. Kerstin Stratmann und Barbara Kvech-Ceesay betreuen die mehr als 40 ehrenamtlichen Helfer und stehen Interessierten für Fragen zu Verfügung.
Der Leiter der Station, Martin Neukirchen (ganz links), beklatscht die Rhein-Fanfaren ebenso wie die zahlreichen Gäste
Gründung eines Fördervereins
Im September ist dann die offizielle Gründung eines Fördervereins zur Unterstützung der Palliativmedizin am UKD geplant. Darin soll das vielfältige Engagement der Unterstützer zusammengefasst und die Aktivitäten koordiniert werden.
Die Arbeit der Palliativstation
Der Mensch und seine Würde stehen bis zum Schluss im Mittelpunkt. Das hört sich rein medizinisch an, doch auf der Station steht die ganzheitliche Wahrnehmung des Patienten im Fokus. Ziel ist es seine Lebensqualität durch gezielte Therapien zu verbessern oder zu erhalten.
Das Begegnungszimmer der Palliativstation
Ein Grundstein bei der Arbeit ist die Einbeziehung der Angehörigen. Die individuellen Bedürfnisse der Patienten stehen im Vordergrund. So erinnern auch die Räume der Palliativstation nicht an ein normales Krankenhaus. Es gibt acht komfortable Einzelzimmer, in denen auch eine Schlafcouch für einen Angehörigen zur Verfügung steht. Das Essen kann in einem Gruppenraum mit Küche eingenommen werden und unterliegt nicht dem klassischen Klinik-Rhythmus. Da können auch abends nochmal Bratkartoffeln gerichtet werden.
Die Zimmer sind mit Spezialbetten ausgestattet, die alle Liege- und Sitzpositionen ermöglichen
Psychologische Begleitung wird für den Patienten und seine Familie angeboten. Therapieräume mit Entspannungsmöglichkeiten gibt es ebenso wie den Raum der Stille. Dort werden die Patienten aufgebahrt, wenn sie gestorben sind. Die Angehörigen können sich Zeit lassen Abschied zu nehmen. Dazu gehört auch, dass der Verstorbene nicht einfach dem Bestatter übergeben wird, sondern gewaschen und in der privaten Kleidung seine letzte Reise antritt.
Der Raum der Stille