Düsseldorf Flughafen: Tui will Basis vergrößern und der Flughafenchef macht der Bundespolizei Dampf
Der Reiseveranstalter Tui möchte seine Basis am Düsseldorfer Flughafen ausbauen und hier eine achte Mittelstreckenmaschine dauerhaft stationieren. Sieben Boings von Tui Fly haben bereits Düsseldorf als Heimatflughafen. Neue Flugverbindungen sind beantragt. Denn nach der Thomas-Cook-Insolvenz wird der Tourismus-Kuchen für 2020 unter den verbliebenen Reiseveranstaltern neu aufgeteilt, sagte Stefan Baumert, Geschäftsführer Touristik TUI Deutschland am Dienstagabend (5.11.) in Düsseldorf.
Gemeinsam auf Reisen: (vl.) Flughafenchef Thomas Schnalke, Tui Touristik Geschäftsführer Stefan Baumert und Tui-Fly-Oberpilot Oliver Lackmann.
Tui hofft auf 500.000 neue Kunden, allein in Deutschland. „Die Menschen wollen weiterhin mit dem Flugzeug verreisen“, glaubt Baumert. In Düsseldorf werden in diesem Jahr mehr als eine Million Tui-Kunden starten und landen, 800.000 davon waren in den Sommermonaten unterwegs. Dies seien neue Rekordzahlen.
Mallorca wird billiger
Zentrale Ansage für 2020: Mallorca-Urlaub wird billiger – im Schnitt um zwei bis drei Prozent. Dahinter steht das diesjährige Malheur für das Reiseland Spanien, wo die Buchungen um rund neun Prozent zurückgegangen seien, so Baumert. Griechenland und vor allem die Türkei gewannen Touristen hinzu; ebenso Marokko und Ägypten. Die steigende Nachfrage treibt die Preise in den Boomländern Türkei und Ägypten in die Höhe: um bis zu drei Prozent – schätzt der Tui-Tourismus-Chef. Griechenland bleibe auf dem Preisniveau von 2019. Tui werde 2020 ab Düsseldorf drei neue Direktflüge in die Dominikanische Republik anbieten.
Düsseldorfs Flughafenchef erfreut
Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung am Düsseldorfer Flughafen freut sich über Wachstumspläne von Tui in Düsseldorf. Endlich mal eine gute Nachricht – nach den Insolvenzen von Air Berlin und Germania und der wochenlangen Ungewiss über die Zukunft des Ferienfliegers Condor. Im laufenden Geschäftsjahr starten und landen in Düsseldorf 25,5 Millionen Menschen. Das sind 1,2 Millionen Passagiere mehr als im Vorjahr – neuer Rekord. Besorgt äußerte sich Schnalke über die Ankündigung des Sicherheitsunternehmens Kötter, die Passagier- und Gepäckkontrollen bereits Ende Mai 2020 einstellen zu wollen. Hier müsse möglichst rasch eine neue Ausschreibung erfolgen, um Wartezeiten am Düsseldorfer Flughafen zu vermeiden – oder Kötter müsse seine eigentlich bis Ende 2020 laufenden Verträge erfüllen.
Festhalten an der Boing 737 Max
Auf Stirnrunzeln der Zuhörer traf das feste Bekenntnis von Tui Fly-Chef Oliver Lackmann zum Flugzeugtyp Boing 737 Max. Nach mehreren Abstürzen müssen Maschinen dieses Typs derzeit weltweit am Boden bleiben, bis sie in veränderter Form die Starterlaubnis bekommen – zunächst der US-amerikanischen und später vermutlich dann auch der europäischen Luftaufsicht. Die 737 Max spare 16 Prozent Treibstoff gegenüber dem Vorgängermodell, warb Lackmann. Nach den Abstürzen sei vermutlich keine Maschine so im Brennglas der Zulassungsbehörden. In anderen Ländern habe Tui Fly bereits 6500 Flüge störungsfrei absolviert – bis das Startverbot kam. Vier für Deutschland eingeplante 737 MAX wurden durch eiligst hinzu geleaste 737 ersetzt, eine Maschine wurde nach zehn Flugjahren nicht außer Dienst gestellt, sondern ist weiterhin mit Urlaubern unterwegs.