Uni Düsseldorf bekommt 338 Millionen Euro für moderne Technik und Gebäude
„MedMop“ steht als Abkürzung nicht für ein Problem, sondern für eine gute Nachricht: Das 2,2 Millionen Euro schwere „Neue Medizinisches Modernisierungsprogramm“ des Landes NRW spült 338 Millionen Euro in die Düsseldorfer Unikliniken (UKD) für Sanierungen, Modernisierung und Neubauten auf ihrem Gelände. Der Haken an der Sache: Wenn die Maßnahmen nicht bis zum Jahr 2020 umgesetzt sind, gibt es Ärger.
Bei der Gründung der Uni-Klinik (UKD) im Jahr 1907 war sie eine Innovation und das Krankenhaus wurde stetig um zusätzliche Bauten für Fachkliniken, Lehre und Forschung erweitert. Einen Teil der historischen Gebäude gibt es auf dem Gelände immer noch, teils stehen sie unter Denkmalschutz. Doch ein modernes Universitätsklinikum muss mittlerweile andere Anforderungen erfüllen und die pavillonbauweise von damals ist nicht mehr zeitgemäß. So investiert das Land NRW 338 Millionen Euro für 14 Baumaßnahmen.
Ministerin präsentiert Maßnahmen persönlich
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stellte am Mittwoch (15.6.) gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Höffken, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKD, und dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Joachim Windolf, die Projekte vor.
Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Joachim Windolf, freut sich über die Neubauten der beiden Forschungszentren
Forschung wird gefördert
Rund ein Drittel der Summe fließt in den Bau von zwei neuen Forschungszentren, in denen die forschenden Institute und Kliniken zentralisiert werden und Labore nach neuesten Standards entstehen. Damit werden auch optimale Voraussetzungen für die Ausbildung geboten.
Neubauten von OP und Klinken
Bereits im Bau befindlich ist der neue Hybrid-OP für die Herz- und Gefäßmedizin, der als Anbau zum Gebäude der Chirurgie errichtet wird. Die zunehmende Zahl minimalinvasiver Eingriffe erfordert modernste bildgebende Techniken im Operationssaal. Mit dem unter dem Wort “Schlüssellochoperationen“ bekannten Eingriffen, können aufwendige Schnitte an den Patienten vermieden werden, was aber die ständige Kontrolle über Röntgen und Ultraschall während der Operation erfordert. Die ersten Operationen werden noch in diesem Sommer in den neuen Räumen stattfinden können.
Ein ganz neues Gebäude entsteht für die Kliniken der Augenheilkunde und Dermatologie, das dann auch die angeschlossene Lions-Hornhautbank beheimaten wird.
Das Gebäude der heutigen Hautklinik ist deutlich in die jahre gekommen
Sanierungen und Mordernisierungen
Die Arbeiten zum Aufbau einer autarken Kälteversorgung des kompletten UKD haben bereits begonnen. Rund drei Kilometer Rohrleitungen werden auf dem Gelände verlegt und stellen damit die Kälteerzeugung für die Klimanlagen in den Gebäude sicher.
Die Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie erhält drei neue Linearbeschleuniger.
Neben den Neubauten werden Großraumsterilisation, Vorklinikgebäuden, Hörsäle, Zentralküche und Bettenhaus sarniert.
Quer durch das Gelände verlegen Bauarbeiter die Rohre für die neue Kältversorgung
Strammer Zeitplan
Für die Maßnahmen hat das UKD sich einen strammen Zeitplan gesetzt: bis 2020 soll alles fertig sein. Ganz freiwillig war diese Zeitgrenze nicht. Das Land NRW hat den zeitlichen Rahmen gesetzt und daran den Geldfluss gekoppelt. Wird die Klinik nicht fertig, werden Sanktionszahlungen fällig. Nach dem Fiasko des Neubaus für Operative Medizin II, das erst fünf Jahr später als geplant in Betrieb gehen konnte, hat man nun Vorkehrungen getroffen. Bereits bei den Baumaßnahmen für das neue Infektions- und Leberzentrum und der O.A.S.E. (Ort des Austauschs, des Studiums und der Entwicklung) sorgte eine neue Projektorganisation für eine intensive Bauüberwachung. Der Termin wurde eingehalten.