Ab DUS direkt auf die Insel der Götter
Annelore Pasternak ist so alt wie der Düsseldorfer Flughafen: 90 Jahre. Bei der Jubiläumsfeier am Airport umringten die Medien die weit gereiste, freundliche alte Dame und fragten sie nach ihrem Lieblingsreiseziel gewesen sei? Frau Pasternak lächelte: „Zypern. Das war ein Highlight“.
Fassadenmalerei in Paphos
Warum gerade die Insel der Götter, die drittgrößte im Mittelmeer? Weil sich dort 10 000 Jahre Geschichte, Kultur, Kulinarik, Sightseeing und Strandurlaub so wunderbar verbinden lassen. Das war schon in der Vergangenheit so, und das gilt ganz besonders in diesem Jahr: Paphos,die Hafenstadt im Südwesten von Zypern, wo Antike und Action so kunstvoll zusammentreffen, ist Kulturhauptstadt Europas 2017.
Vier Flugstunden ab Düsseldorf
Die Insel ist erreichbar nonstop von Düsseldorf in vier Stunden. Zudem gilt Zypern in diesem Jahr auch als alternatives Reiseziel für Viele, die zuvor Urlaub in der Türkei, Griechenland oder Ägypten gemacht haben. Paphos arbeitet mit kleinem Budget, überzeugte bei der Bewerbung mit dem „Charme der Bescheidenheit“. Das Motto heißt „Linking continents, bridging cultures“ – Kontinente verbinden, Kulturen überbrücken. Mehr als 300 Veranstaltungen stehen auf dem Programm, die meisten unter freiem Himmel und sogar bei freiem Eintritt. Motto: „Open Air Factory“.
Traditionell hergestelltes Brot für die Gäste der Kulturhauptstadt Paphos
Am umfangreichen Kulturprogramm sind auch deutsche Künstler beteiligt. Die Berliner Philharmoniker musizieren mit einheimischen Musikern und der Düsseldorfer Horst Weierstall, der bereits in den 80-er Jahren als einer der ersten Performance-Künstler nach Zypern kam bezieht Besucher ein in sein Kunstwerk parallel zur Natur. Es in ein Eco Art-Project installiert inmitten eines Naturschutzparks auf der Akama-Halbinsel im Nordwesten der Insel, nahe dem „Bad der Aphrodite“. Zyperns schaumgeborene Göttin ist quasi antike Schirmherrin des Europajahres. Zentraler Punkt von Weierstalls Werk ist ein alter Mühlstein wie er noch heute auf der Insel hergestellt und für die Ölherstellung genutzt wird: „schon immer ein Ort des sozialen Zusammenkommens“.
Musikperformance, das Merresrauschen inklusive
Weierstall: „Die Installation bezieht sich auf lokale und überregionale historische Ereignisse aus der Frühzeit bis zur Gegenwart.“ Drumherum sind zwei Dutzend in Goldlamé verpackte Steine verteilt, mit Goldfäden zur Straße hin verbunden. Besucher, Touristen, meist Wanderer auf den Spuren von Aphrodite und Adonis, sind eingeladen, das Kunstwerk auf ihre Art zu verändern.
Dialog zwischen Kunst und Natur
Damit der gewünschte Dialog zwischen Kunst und Natur auch in Gang kommt, bedarf es jedoch einer Verstärkung der Goldfäden durch Seilschaften mit Sponsoren. Ein Beispiel dafür ist die fest in der Inseltradition verwurzelten zypriotischen Hotelbesitzer-Familie Thanos, die neben zwei Häusern am Strand von Paphos auch die wohl schönste Inselherberge am Rande des Naturschutzparks betreibt, das Anassa-Hotel, in diesem Jahr Treffpunkt von Kunstfreunden aus aller Welt. Die Thanos gehören zu den „Gold Hospitality“-Sponsoren, ohne die eine Bewerbung des nicht gerade reichen Zyperns um den Titel Kulturhauptstadt wohl kaum erfolgreich gewesen wäre. Horst Weierstall: „Wir hatten Gelegenheit, unser Projekt dort ausführlich vorzustellen.
Licht und Farben schaffen ein Gessamtkunstwerk
Ein Film über das Eco-Art-Projekt wird im Goethe-Institut auf Zypern gezeigt. Im November ist eine Dokumentation über Leben und Werk von Horst Weierstall in den Kunsthallen von Lanarka geplant. Der Künstler würde den Goldenen Faden gern noch weiterspinnen. Dabei gibt er sich am Fürstenplatz, wo er in Düsseldorf wohnt, ähnlich charmant und bescheiden wie Zypern als solches:„Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Präsentation hier im zakk.
Anflug über Umwege
Weierstall erinnert sich noch gut daran, dass es früher eine Aktion für sich war, aus dem geteilten Deutschland, das ebenso (und immer noch in einen griechischen und einen türkischen Teil) geteilte Zypern anzusteuern: „Über Ost-Berlin – mit Interflug.“ Das ist heute bequemer: Die Fluggesellschaft Germania fliegt nonstop von Düsseldorf direkt nach Paphos, Kulturhauptstadt Europas 2017. Bis Ende Oktober starten die grün-weißen Flieger Sonntags, Montags und Mittwochs, ab 99 Euro pro Strecke, inklusive 20 Kilogramm Freigepäck und, so Germania-Sprecherin Sabine Teller: „Bei uns gibt es entgegen dem Trend an Bord noch kostenfreie Snacks, Softdrinks und Zeitschriften.“
Der Nischenflieger mausert sich
Germania, 1986 gegründet in Köln, aktueller Firmensitz Berlin, versteht sich mit mehr als 2,8 Millionen Fluggästen pro Jahr, als „Nischenflieger“, der auf Kurz- und Mittelstrecken gern Marktlücken ansteuert. Das Streckennetz umfasst mehr als 55 Ziele in Europa, Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Ost, wobei Germania nicht nur als Ferienflieger unterwegs ist, sondern auch im Ad-hoc-Charter oder für Event-Flüge gebucht wird. Großkonzerne buchen die grünweißen Maschinen auch gern als Werk-Shuttle. Germania-Ziele ab Düsseldorf: Palma auf Mallorca, sieben Ziele in der Türkei Almaria in Spanien, in Ägypten Hurghada und Sharm el Sheik, Karlsbad in der Tschechischen Republik, Kittilä in Finnland, Samos in Griechenland, Erbil und Sulaymaniyah im Irak, Tel Aviv in Israel, Beirut im Libanon und eben die aktuelle Kulturhauptstadt Europas Paphos.
Gut zu wissen
Paphos Kulturhauptstadt Europas 2017:
www.visitcyprus.com
www.pafos2017.eu
www.horstweierstall.com.cy
Germania fliegt direkt ab Düsseldorf ab ca. für 200 Euro
www.flygermania.com
Thanos-Hotels in Paphos: Entspannter Luxus: Almyra und Annabelle, auf der Akamas-Halbinsel Zyperns erste Adresse: Anassa www.thanoshotels.com, Übernachtung ab ca. 200 Euro.
Anna, familär geführte Hotel-Apartments mit Meerblick, Pool im tropischen Garten in Kissornega, Paphos, Übernachtung ab 50 Euro www.anna-apts.com.cy
Weinprobe: Vouni Panayia, Paphos www.vounipanayiawinery.com
Fotos: Kulturhauptstadt Paphos