Düsseldorf: 8. Mai – Tag der Befreiung vom Faschismus
Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Faschismus. Im Düsseldorfer Stadtrat stand am Mittwoch (8.5.) der Antrag der Partei Die Linke auf der Tagesordnung, sich über den Städtetag bei der NRW-Landesregierung dafür einzusetzen, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag der Befreiung vom Faschismus zu erklären. Am 8. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit das Ende des Naziregimes. Der Rat diskutierte das Thema kontrovers, entschied sich aber mit den Stimmen der CDU, FDP und AfD mit 36 zu 34 Stimmen gegen den Antrag.
Stilles Gedenken
Um die Bedeutung des Tages hervorzuheben versammelte sich am Mittwochabend Kaspar Michels von der Initative FlingerPfad und die Vorstandsmitglieder des zakk e.v. an der Fichtenstraße vor dem zakk. Denn dort steht seit November 2023 eine der Gedenkstelen des FlingerPfads. Sie erinnert an die „Klöckner Werke“, die im Zweiten Weltkrieg an der Rüstungsproduktion für die Nationalsozialisten beteiligt war und dafür Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene einsetzte. In Düsseldorf gab es über 300 Lager und Unterkünfte für ausländische Zwangsarbeiter*innen. Bis zu 50.000 von ihnen wurden in allen Betrieben eingesetzt und stellten mitunter bis zu 30 Prozent der gesamten Belegschaft. Ein Lager befand sich auf dem Werksgelände der Klöckner-Werke an der Fichtenstraße, wo 1.140 ausländische Zwangsarbeiter*innen nachgewiesen werden konnten. Sie stammten aus der Sowjetunion, Belgien, Italien, Jugoslawien, Frankreich, den Niederlanden und Polen.
In Gedenken lasen die Anwesenden stellvertretend für alle Opfer die Namen von 50 Opfern mit Geburtsdatum und -ort vor.
Kaspar Michels beschrieb die Situation in Düsseldorf: Es sei ein “schwieriges Gedenken “, ohne offizielle Termine zur historischen Bedeutung dieses Tages, an dem Deutschland vom Faschismus befreit wurde. “Uns war es wichtig, dass wir uns heute an der Stele einfinden, die vergangenes Jahr vor dem zakk-Gebäude gesetzt wurde. Und nächstes Jahr laden wir offiziell die Stadtgesellschaft dazu ein”. Er plädierte für einen offiziellen Gedenktag, wie es ihn auch in anderen Bundesländern gibt.