Düsseldorf: Bürgerinitiative Hafenalarm vermisst alternative Planungen
Die Kooperationsvereinbarungen zwischen CDU und Bündis 90/Die Grünen haben die Mitglieder der Bürgerinitiative Hafenalarm mit Spannung erwartet. Doch Ernüchterung machte sich breit, nachdem die Inhalte zur Zukunft des Reisholzer Hafens gelesen wurden. Die Aussagen seien zu wenig konkret und vor allem kritisieren die Aktivisten, dass die Stadt immer noch keine alternativen Planungen anstößt.
Seit fast zehn Jahren setzen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative Hafenalarm gegen die Pläne des Ausbaus des Reisholzer Hafens zu einem Containerterminal ein. Bereits im Wahlkampf bestätigte Oberbürgermeister Stephan Keller, die Planungen würden nur realisiert, wenn sich eine Wirtschaftlichkeit dafür ergibt. Nach den Inhalten der Kooperationsvereinbarungen zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen befürchten die Aktivisten allerdings, dass man diese Wirtschaftlichkeit herbeirechnet.
So sahen die ursprünglichen Pläne den trimodalen Ausbau des Hafens für die Wirtschaft im Düsseldorfer Süden mit den Firmen Henkel, BASF und Konecranes vor. Im Vereinbarungsentwurf wurde dies erweitert auf den „niederbergischen Raum“. Zwar wurde formuliert, „Es soll kein großer Hafen mit einem Container-Terminal wie in Venlo entstehen.“, aber auch eine kleinere Ausgabe ist für die Bürgerinitiative nicht akzeptabel.
An das intelligente Verkehrskonzept, die geringe Belastung des Stadtteils mit Durchgangsverkehr sowie die ökologische Verträglichkeit glauben die Kritiker nicht. Denn bereits jetzt ist der Verkehr durch die Ansiedlung von Logistikunternehmen gestiegen.
Ein Ausbau des Hafens und die ökologische Nachhaltigkeit schließen sich aus, argumentiert die Bürgerinitiative. Die Abgase der Schiffsdiesel seien gesundheitsgefährdend für die Anwohner*innen und nachweisbar bis in die Düsseldorfer Innenstadt. Der rund um die Uhr nutzbare Güterbahnanschluss zwischen dem Reisholzer Bahnhof und den Hafen sei wegen der RRX-Planung nicht möglich. Denn Güterzügen müssten die Kreuzung Niederheid passieren und würden dort für Verkehrsbeeinträchtigungen sorgen.
Die Bürgerinitiative Hafenalarm hätte sich gewünscht, dass die Verwaltung endlich mit alternativen Plänen für das Gelände beginnt und dabei die Aspekte Naturschutz und Naherholungsflächen berücksichtigt.
Die amtlich vorgesehene Mediation zwischen Planern und Bürgerinitiative ist seit über einem Jahr vorgesehen, bisher aber nicht vorangekommen.