Finale oho, Finale Ohohoho: Borussia Düsseldorf steht im Champions League-Finale
Die Pflicht ist erfüllt, die Kür kann kommen. Das ist das Fazit der Borussia am Sonntag (31.3.) nach dem ersten Tag des Tischtennis Champions League- Final Fours vor 2.200 Zuschauern in der Saarlandhalle in Saarbrücken. Der 3:1 Erfolge über Solex Consult TT Wiener Neustadt aus Österreich brachte den Düsseldorfern den Finaleinzug. „Der Sieg war Pflicht und ich bin erleichtert. Wir wollten ins Finale, aber die Mannschaft aus Wien hat uns das Leben sehr schwer gemacht“, erläuterte Borussia-Manager Andreas Preuß. „Es war ein gutes Spiel auf hohem Niveau. Tolle Ballwechsel zwischendurch. Ich bin zufrieden.”
Die Spieler der Österreicher sind in der Weltrangliste nicht im Entferntesten in den Regionen platziert, wie die Borussen. Aber Preuß und Borussia-Cheftrainer Danny Heister im Vorfeld gewarnt sie nicht zu unterschätzen.
Vielleicht hatte Anton Källberg (Weltrangliste 14) nicht richtig zugehört, denn der amtierende Mannschaftseuropameister aus Schweden unterlag überraschend dem international eher unbekannten Ivor Ban (Wrl. 362) mit 0:3. Källberg fehlte die letzte Präzision, die Genauigkeit in den Schlägen. So machte der 26-Jährige für seine spielerische Klasse ungewöhnlich viele leichte Fehler. Ihm schien auch etwas die 100-prozentige Fokussierung auf die Aufgabe zu fehlen, denn wenn sich Källberg konzentrierte, traf er den Ball besser, spielte genauer, Ban hatte keine Chance. Doch diese Phasen, in denen der Borusse die Dominanz am Tisch übernahm, waren zu selten. „Ich habe gekämpft wie ein Schwein. Ich hatte nichts zu verlieren, alles gegeben und es hat geklappt“, freute sich Ban.
Aber Timo Boll (Wrl. 26) ließ Frane Kojic (Wrl. 277) keine Siegchance, obwohl der Wiener Neustädter mutig drauflos und phasenweise auch gut mitspielte. Boll bewegte sich, las das Spiel seines Gegenübers gut, spielte teilweise lehrbuchmäßig und war der verdiente, weil überlegene Sieger. „Ich musste mein bestes Tischtennis spielen, das habe ich gemacht“, urteilte Boll. „Wir sind favorisiert, aber Wiener Neustadt ist im Champions League-Halbfinale, alleine das zeigt, dass sie gefährlich sind.“
Dessen war sich auch Dang Qiu (Wrl. 10) in der Begegnung mit Aleksandr Khanin bewusst. Khanin Qiu erinnerte in den ersten sechs Ballwechseln daran, dass er auch ohne Weltranglistenplatzierung Tischtennis zu spielen vermag. 1:5 lag der Borusse zurück. Doch dann wachte Qiu auf, machte neun Punkte in Serie und hatte fortan alles im Griff. „Beim Stand von 1:1 sind es immer extrem wichtige Spiele. Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte und gewonnen habe“, so Qiu. „Wiener Neustadt steht zu Recht im Finale und alles ist möglich. Die Champions League ist sehr wichtig für den Verein, wir alle wissen das, wollen unser Bestes geben und für den Verein gewinnen.”
Das hatte dann auch Källberg verstanden, denn in seinem zweiten Auftritt, gegen den Olympia-Teilnehmer 2021 Kojic, war er voll da. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung behielt Källberg die Oberhand. „Anton hatte Schwierigkeiten, seinen Rhythmus zu finden, aber im zweiten Spiel war es schon viel besser“, urteilte Heister. „Mit dem Gesamtergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Die Wiener waren okay, am Ende bin ich froh, dass wir gewonnen haben.“
Die Borussen treffen am Ostermontag (1.4.) um 14 Uhr auf den 1. FC Saarbrücken TT, der sich in der Partie gegen TTC Neu Ulm durchsetzen konnte.
Solex Consult TT Wiener Neustadt – Borussia Düsseldorf 1:3
Frane Kojic – Timo Boll 0:3 (5:11, 5:11, 9:11)
Ivor Ban – Anton Källberg 3:0 (13:11, 11:9, 11:9)
Aleksandr Khanin – Dang Qiu 0:3 (7:11, 8:11, 5:11)
Frane Kojic – Anton Källberg 0:3 (9:11, 8:11, 11:13)