Verkehrsunfallstatistik Düsseldorf: Polizei will mehr auf Regeltreue auch bei Fußgängern und Radfahrern achten
Polizeipräsidentin Miriam Brauns und die Leiterin der Direktion Verkehr, Jasmin Wierczioch, präsentierten am Montag (18.3.) die Verkehrsunfallstatistik für Düsseldorf. Dazu gehört nicht nur das Stadtgebiet, sondern auch über 700 Kilometer Autobahnen und ähnlich ausgebaute Straßen.
Viele Unfälle hätten verhindert werden können
Die Zahl der innerstädtischen Unfälle stieg von 23.938 auf 24.589 nur leicht (+2,7 Prozent). Dabei kam es bei 90 Prozent nur zu Sachschäden, allerdings wurden auch 3.008 Menschen verletzt. Unter den neun Toten des vergangenen Jahres befand sich ein Kind, drei Erwachsene und fünf Senioren (älter als 65 Jahre). Sie waren in sechs Fällen als Fußgänger und in drei Fällen mit dem Rad unterwegs. Viele der Unfälle hätten durch mehr Rücksichtnahme und Regeltreue verhindert werden können, betonen Brauns und Wierczioch.
Die Statistik erfasst auch örtliche Unfallschwerpunkte. Die drei Spitzenreiter sind unverändert der Nordstern (150 Unfälle), das Mörsenbroicher Ei (126 Unfälle) und der Worringer Platz (125 Unfälle). Auffällig ist die Kreuzung Corneliusstraße/Herzogstraße, die von Platz 25 auf den sechsten Platz hochkletterte. Im Jahr 2022 kam es dort zu 38 Unfällen, im vergangenen Jahr sogar 65. Eine Analyse der Häufung läuft noch. Unter den Top 10 werden auch die Kreuzung Kettwiger Straße/Erkrather Straße/Werdener Straße (mit 50 Unfällen von Platz 21 auf 9) sowie die Kreuzung Nördlicher Zubringer/Grashofstraße (49 Unfälle von Platz 22 auf 10) geführt.
Mehr Kontrollen – nicht nur bei Autos
Der deutliche Appell an alle Verkehrsteilnehmenden lautet, mit weniger Egoismus, mehr Achtsamkeit sowie unter mehr Beachtung der Regeln am Verkehr teilzunehmen. Auch die steigende Zahl an Unfallfluchten sei ein deutlicher Hinweis auf eine sinkende Verkehrsmoral.
Künftig können sich auch Radfahrende und Fußgänger*innen darauf einstellen, von den Einsatzkräften der Polizei verstärkt kontrolliert zu werden. Denn nur so könnten Verkehrsteilnehmer*innen wie Kinder, ältere Menschen, Fußgänger*innen und Radfahrende besser geschützt werden, betont die Direktionsleiterin Verkehr. Gezielte Kontrollen an Ampeln und Übergängen sollen die Menschen sensibilisieren. Dabei ginge es nicht darum Geld einzutreiben, betont die Polizeipräsidentin, sondern um den Schutz von Schwächeren.
Unfälle auf Autobahnen
Was in der Stadt durch Kontrollen erreicht werden kann, ist auf den Autobahnen deutlich problematischer. Hier ist die Zahl der Unfälle um 24,4 Prozent auf 15. 149 gestiegen. Zwar gab es ebenfalls bei 90 Prozent der Unfälle nur Sachschäden, aber die Zahl der Verunglückten stieg um 11,6 Prozent auf 2.389. Starben im Jahr 2022 15 Menschen bei Unfällen auf der Autobahn, waren es 2023 sogar 24 (+ 60 Prozent). Besonders oft krachte es an Stauenden (+ 45,2 Prozent). Bessere Stauabsicherungen und verstärkte Kontrollen stehen hier auf der Agenda der Polizei.