Düsseldorf: CDU warnt vor den Wohnungsbauplänen der Bezirksregierung
Die Bezirksregierung überarbeitet regelmäßig die Regionalpläne und hat in ihren neuesten Entwürfen vorgesorgt, um den von ihr prognostizierten Wohnungsbedarf in Düsseldorf zu begegnen. Sie plant im großen Stil Gebiete auszuweisen, in denen sie Wohnungsbau ermöglichen möchte. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Stadt Düsseldorf, empörte sich am Dienstag die CDU-Fraktion. Denn ihrer Ansicht nach, schießen die Pläne weit über das Ziel hinaus. Zum einen ginge die Bezirksregierung von einem nicht realistischen Bevölkerungswachstum aus. Zum anderen würden dabei Flächen für Bebauung vorgesehen, die – wie im Fall des neuen Bades in Oberkassel – frisch bebaut und daher nicht mehr verfügbar sind.
Schon die Bebauung der Bergischen Kaserne hätte enorme Auswikungen auf den Verkehr, weitere 60 Hektar sind nicht darstellbar, sagt die CDU
Lebensqualität und Lebenszufriedenheit sichern hat sich die CDU auf die Fahnen geschrieben. Das passt aber nicht mit den Plänen der Bezirksregierung zusammen, betonte Dr. Alexander Fils, CDU-Planungsexperte und Mitglied im Regionalrat. Er hat die Pläne seiner Fraktion vorgestellt und Empörung geerntet. Denn viele der Flächen, die der Regionalplan als Bauland vorsieht, sind für die CDU nicht vorstellbar. So würden in Grafenberg auf zehn Hektar neben Waldflächen der Rochusclub und der Polizeisportverein der Wohnbebauung geopfert. Neben der Bergischen Kaserne sehen die Entwürfe weitere Flächen in der Größe von 60 Hektar vor, die die komplette Fläche in Richtung Ludenberg zubauen würde. In Kalkum würden weite Bereiche der Grünflächen verschwinden und auch in Hamm wäre bald Schluss mit grünen Äckern. Nach einem Punktesystem hat die Bezirksregierung die Flächen auf Eignung überprüft und meint mit dem Ergebnis 160.000 neue Wohneinheiten in Düsseldorf schaffen zu können.
In Grafenberg würden Sport- und Waldflächen wegfallen
Die CDU hat fünf Forderungen aufgestellt, die beim Thema Wohnen in Düsseldorf beachtet werden sollten.
1. Keine unverträglichen Neubaugebiete und nein zur Vernichtung von Grünflächen.
2. Den eigenständigen Charakter der Stadtteile erhalten
3. Keinen Wohnungsbau ohne Konzepte für Infrastruktur und Verkehr
4. Die Genehmigung von Hotels nur noch dort, wo kein Wohnraum geschaffen werden kann
5. Erhalt von gefördertem und preiswertem Wohnraum nach Ende der Bindung. Stadt und Land sollten Belegungsrechte für weitere Jahrzehnte kaufen.
Die CDU-Ratsfraktion appelliert, die Flächen intelligent zu nutzen. Statt die Randbereiche der Stadt zu verdichten und die Stadtbezirke zusammenfließen zu lassen, sollte der Verdichtung in der Stadt der Vorzug gegeben werden. Dabei sei die interkommunale Zusammenarbeit wichtig.
Wie verbindlich die Pläne der Bezirksregierung sind, bleibt abzuwarten. Denn die Kommune hat die Planungshoheit über Flächennutzungspläne und damit das letzte Wort über Veränderungen und Wohnungsbau.