Düsseldorf: GDL bestreikt Deutsche Bahn ab Donnerstag für 35 Stunden
In ihrer Pressekonferenz hat die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) am Montag (4.3.) informiert, dass es nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn am Donnerstag (7.3.) ab 2 Uhr bundesweit zu Streiks im Personenverkehr kommen wird. Im Güterverkehr wird bereits ab Mittwoch (6.3.) 18 Uhr gestreikt. Als Hinweis zu den Forderungen nach der 35-Stunden-Woche wird der Streik 35 Stunden dauern, das bedeutet im Personenverkehr bis Freitag 13 Uhr, im Güterverkehr bis Freitag 5 Uhr.
Vier Wochen lang hatte die GDL mit der Bahn unter Vermittlung von Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther verhandelt, konnte sich aber nicht einigen. Entsprechend verkündete Claus Weselsky weitere Streikmaßnahmen. Nach dem Streik am Donnerstag sollen weitere Streiks folgen, die aber nach Aussage Welskys nicht mehr 48 Stunden vorher angekündigt werden. Damit sei es vermutlich auch nicht mehr möglich einen Notfallfahrplan zu gewährleisten. „Diese neue Eskalationsstufe hat der Bahnvorstand zu verantworten und nicht die GDL oder ihre Mitglieder,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Der Bahnvorstand schert sich nicht um die berechtigten Interessen der Eisenbahner und hat damit selbst die Verhandlungen bestreikt, sodass auch keine Lösung zustande kommen konnte.“
Die GDL kritisiert die Verhandlungen der Bahn, die zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert geführt worden seien. Die Kritik bezog er auch auf die Politik und Verkehrsminister Volker Wissing, die endlich ein Machtwort sprechen müssten, da die Bahn ein bundeseigener Konzern sei.
Die Arbeitszeit ist der zentrale Knackpunkt bei den Verhandlungen. Mit 28 Bahngesellschaften hat die GDL bereits eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden verhandelt. Die Deutsche Bahn soll nach Forderung der Gewerkschaft ebenfalls schrittweise ab dem 1.1.2026 pro Jahr eine Stunde die Wochenarbeitszeit auf letztlich 35 Stunden absenken.
„Es ist die GDL, die in dieser Tarifrunde bereits umfangreiche Zugeständnisse gemacht hat und es ist der Bahnvorstand, der sich keinen Millimeter bewegt und die GDL-Mitglieder in weitere Streiks treibt,“ so Weselsky, „Inzwischen haben wir mit 28 Eisenbahnunternehmen die Inhalte unserer Einigungsvorschläge abgeschlossen. Unsere Mitglieder bei der Deutschen Bahn fragen sich zu Recht: Warum geht es hier nicht, wenn es überall geht?.“ Für Weselsky steht fest: „Das Management der DB macht die Eisenbahnberufe mit ihrem Verhalten und ihren Angeboten nicht nur unattraktiver, sondern verwehrt den Eisenbahnern echte Belastungssenkung und einen nachhaltigen Inflationsausgleich. Die ersten Kollegen im direkten Bereich bei der DB stimmen so oder so mit den Füßen ab und wechseln bereits jetzt den Arbeitgeber, um so die tarifvertraglichen Verbesserungen der GDL zu erhalten – ein Vorgang, der einen redlichen Arbeitgeber eigentlich nachdenklich stimmen müsste.“
Der Einigungsvorschlag der GDL
- 420 Euro Entgelterhöhung (die ersten sechs Monate ohne Entgelterhöhung)
- Schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bis 2028 mit Lohnausgleich für Schichtarbeiter und mit Wahlrecht des Arbeitnehmers
- Grundsätzliche Fünf-Tage-Woche
- Tarifverträge für alle Berufsgruppen
- Laufzeit von 24 Monaten
Das Angebot der Deutschen Bahn
- 331 Euro Entgelterhöhung (die ersten neun Monate ohne Entgelterhöhung)
- Absenkung auf die 37-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich im Jahr 2026
nur für „Fahrpersonale“, aber nur, wenn es für den Arbeitgeber umsetzbar ist - Weiterhin Sechs-Tage-Woche möglich
- Keine Tarifverträge für DB InfraGO
- Laufzeit von 32 Monaten
- Wegfall bestehender tarifvertraglicher Regelungen zum Nachteil der GDL-Mitglieder