Deutsche Bahn verkündet bereits während der Friedenspflicht das Scheitern der Tarifverhandlungen
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte mit der Deutschen Bahn einen Friedenspflicht bis einschließlich 3. März vereinbart. Bis dahin sollte unter Beteiligung der Vermittler Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther über den Tarifvertrag verhandelt werden. Wie ein Sprecher von GDL betont, hatte man sich auch auf Stillschweigen geeinigt. Trotzdem verkündete die Deutsche Bahn bereits am Donnerstagnachmittag (1.3.) mit der Überschrift „’Unfassbar’: DB macht enorme Zugeständnisse, GDL bewegt sich keinen Millimeter und lässt Verhandlungen platzen“ das Scheitern der Verhandlungen.
Obwohl die GDL deutlich gemacht hatte, dass ihre Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich wesentlicher Bestandteil ihrer Forderungen ist, ließen sich die Vertreter der Bahn nicht darauf ein. Dabei wurden solche Vereinbarungen bereits mit zahlreichen anderen Verkehrsunternehmen geschlossen. Aber die Bahn leidet unter chronischem Personalmangel und hat deshalb mit dieser Forderung ein Problem.
Den verärgerten Fahrgästen, denen nun mutmaßlich ein erneuter Streik bevorsteht, verkauft die Bahn sich als kompromissbereit und schiebt die Schuld am Scheitern der Verhandlungen der Gewerkschaft in die Schuhe. Die Gewerkschaft will nicht länger akzeptieren, dass die verfehlte Personalpolitik der Deutschen Bahn auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Dass ihre Forderungen nicht übertrieben seien, zeigten die erfolgreichen Tarifabschlüsse mit anderen Transport-Unternehmen, so die GDL.