Düsseldorf: Nach städtischer Panne Ersatz für die „Wall of Protest“
Zahlreiche der Protest-Plakate der großen Demonstration gegen Rechtsextremismus am 27. Januar wurden am Sonntag (18.2.) in einer Kunstaktion am unteren Rheinwerft in der Nähe des „Haus der Geschichte NRW“ zu einer Protestwand zusammengestellt. Initiiert hatte die Aktion „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ), die dafür auch eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde eingeholt hatten. Die Ausstellung war demnach bis Freitag (23.2.) erlaubt.
Doch nicht nur Organisator Oliver Ongaro von DSSQ war schockiert, als das städtische Ordnungsamt bereits am Dienstag (20.2.) die „Wall of Protest“ durch die AWISTA entsorgen ließ. „Wir waren fassungslos“, berichtete Ongaro. „Wir hatten zwar Bedenken, dass die Protestwand zerstört werden könnte, haben aber dabei eher an rechte Gruppierungen gedacht.“
Doch DSSQ wurde kreativ und seit Donnerstag (22.2.) gibt es die „Wall of Protest“ wieder. Ein von Professorin Katharina Mayer am Sonntag gemachtes Foto von der Wall of Protest wurde auf 6 mal 4 Meter großes Banner gedruckt und an der ursprünglichen Stelle aufgehängt.
„Dass es sehr ungünstig war und wir das als Stadt sehr bedauern, steht außer Frage. Und deshalb sind wir sehr froh, dass wir nun heute dieses Plakat hier entrollen konnten, auf dem die tollen und wichtigen Plakate der Demonstration zu sehen sind“, erläuterte die Dezernentin Britta Zur, Chefin der OSD-Mitarbeitenden, die die Zerstörung veranlasst hatten. Sie nahm in Vertretung für den erkrankten Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller an der Aktion teil.
Den Ersatz für die zerstörte Protestwand ermöglichte innerhalb kurzer Zeit Katharina Mayer. Sie hatte das Foto erstellt und sich um das Banner gekümmert. „Ich habe sechs Unternehmen angesprochen und mit Thomas Gerlach jemanden gefunden, der innerhalb kürzester Zeit ein qualitativ hochwertiges Produkt erstellen konnte“, freute sich Mayer.
Die Genehmigung für das Banner läuft bis zum 1. März 2024 – worüber Britta Zur hoffentlich auch ihr Ordnungsamt informiert hat.