Düsseldorf: Stadt zerstört Protestwand gegen Rechts!
Aktualisierung: Offenbar ist es auch Oberbürgermeister Keller unangenehm, was die OSD-Mitarbeiter angerichtet haben. Er nimmt am Donnerstag (22.2.) an einer Aktion teil, bei der an der gleichen Stelle ein Foto der Protestwand als 4 x 6 Meter großes Banner aufgehangen wird.
***
Die Stadt Düsseldorf hatte sich angesichts der Großdemonstration gegen Rechts am 27. Januar klar positioniert und die Aktion unterstützt. Stolz war man auf die große Resonanz mit rund 100.000 Teilnehmenden und die Vielfalt der Plakate. Offenbar wird diese Unterstützung aber nicht von der gesamten Verwaltung getragen. Denn Mitarbeitende des Ordnungsamtes zerstörten am Dienstag (20.2.) die Protestwand mit den Demo-Plakaten, die am Sonntag (18.2.) bei einer Aktion von Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) von hunderten von Bürger*innen erstellt worden war (Ddorf-aktuell berichtete)
Über 50 Quadratmeter zerstört!
DSSQ hatte bereits am Sonntag Bedenken geäußert, ob die Protestwand lange hängen würde. Dabei hatten sie allerdings eher an rechte Gruppierungen gedacht, die ihren Unmut darüber mit Zerstörung ausdrücken könnten. Dass nun die Stadt selber durch ihr Ordnungsamt die Wand zerstören ließ, obwohl eine Genehmigung dafür bis einschließlich Freitag (23.2.) vorliegt, macht alle fassungslos.
Stadt tut es als Versehen ab
Die Stadt reagiert mit einer knappen Stellungnahme: “Der OSD ist angehalten, politische Äußerungen im Umfeld der Staatskanzlei bei Sichtung entfernen zu lassen. In diesem Fall lag jedoch eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde für eine befristete Ausstellung vor, die den Mitarbeitenden des OSD vor Ort leider nicht bekannt war. Daraus resultierte die Fehleinschätzung, diese Installation abhängen und entsorgen zu lassen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf bedauert diesen Vorfall sehr.”
Kommentar: OSD-Mitarbeitende ihm Ordnungswahn?
Es ist unfassbar, dass eine über 50 Quadratmeter große Ausstellung offenbar ohne Rücksprache im eigenen Haus nicht nur entfernt, sondern gleich zerstört wurde! Die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes haben offenbar nicht verstanden, worum es dabei ging. Wir wollen hier nicht unterstellen, dass sich die Säuberungsaktion gegen die Inhalte der Plakate richtete. Die Plakate abzuhängen war das eine, aber warum wurden sie sofort zerstört? DSSQ versucht nun einen Druck anhand eines Fotos zu erstellen, um diesen bis Freitag – solange gilt die Genehmigung – an der gleichen Stelle aufzuhängen. Die Kosten dafür sollte das Ordnungsamt tragen!