Düsseldorf pflanzt gegen die Baumfällungen an
Mit dem in die fünfte Pflanzsaison gehende Stadtbaumkonzept versucht die Stadt Düsseldorf den Baumbestand in Düsseldorf zu erhalten. Denn alleine in 2023 wurden rund 1200 kranke und nicht mehr standsichere Bäume gefällt. Hinzu kommen noch zahlreiche Bäume, die Baumaßnahmen weichen mussten. Nun sollen 452 Baumstandorte bis Ende März erstellt oder saniert werden. An 146 Stellen wird ganz neu gepflanzt, an 155 Stellen gibt es leere Baumgruben, die saniert und wiederbepflanzt werden und 151 Bäume erhalten eine Sanierung ihres Standortes.
“Düsseldorf setzt auf neue Bäume als eine Schlüsselmaßnahme zur Klimaanpassung. Mit dem Stadtbaumkonzept identifiziert die Stadt neue Baumstandorte oder verbessert die Bedingungen für bestehende und neue Straßenbäume kontinuierlich. Insgesamt wurden alleine im Rahmen des Stadtbaumkonzeptes bereits mehr als 1.000 neue Bäume gepflanzt. Darüber hinaus haben wir in der noch laufenden Pflanzsaison mehrere hundert weitere Bäume in Grünanlagen, auf Friedhöfen und zur Verschattung auf Spielplätzen gepflanzt. Alleine 123 Bäume wurden im Quartierswäldchen an der Albertstraße gesetzt”, erklärt Jochen Kral, Beigeordneter für Umwelt und Mobilität, bei einem Pressetermin am Mittwoch (14.2.).
Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, erklärt, dass die Auswahl der Baumarten sich geändert hat.”Die neuen Straßenbäume wählt die Stadt zukunftsorientiert aus und pflanzt Sorten, die erwartungsgemäß gut mit den Folgen des veränderten Stadtklimas nachhaltig zurechtkommen. In der laufenden Pflanzsaison werden zum Beispiel Ulmen, Zierkirschen und Purpurerlen gepflanzt”.
BUND wird beteiligt
Neu ist auch, dass der Umweltverband BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.) sich in das Konzept der Stadt einbringen darf und Vorschläge für neue Baumstandorte machen kann. “Mehr Grün in der Stadt nutzt der Umwelt, aber eben auch uns Menschen”, erläutert Melanie Neuhaus, Vorsitzende der Kreisgruppe Düsseldorf des BUND. “Bäume speichern CO2 und produzieren Sauerstoff, spenden Schatten, kühlen in Hitzeperioden und sind ästhetisch ansprechende Gestaltungselemente im Stadtbild. Uns als Kreisgruppe ist es wichtig, mit unseren Vorschlägen für Baumpflanzorte einen positiven Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung zu leisten.” Die Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf suchen im Rahmen von Spaziergängen aktiv nach potenziellen Standorten für Baumpflanzungen und reichen ihre Vorschläge ein.
Allerdings müssen neue Standorte viele Prüfungen bestehen. Denn die Netzgesellschaft, der Stadtentwässerungsbetrieb und die Telekom achten darauf, dass die Leitungstrassen einen ausreichenden Abstand zum potentiellen Baumstandort haben. Zusätzlich sind notwendige Abstände zu Verkehrsanlagen sowie brandschutztechnische Belange zu beachten. Erste Vorschläge des BUND werden voraussichtlich im Herbst/Winter 2024/25 umgesetzt.
5. Pflanzsaison
Aktuell werden 146 Bäume an neuen Standorten gesetzt, darunter vier Ulmen in der Meineckestraße. Dafür wird der Straßenbelag aufgebrochen, ausgehoben und anschließend mit zwölf Kubikmetern speziellem Pflanzsubstrat gefüllt sowie mit Belüftungsrohren ausgestattet. Damit ist eine effiziente Wasserspeicherung und gute Luftzufuhr möglich.
Um möglichst viele Altbäume zu erhalten werden weitere 151 Standorte saniert. Dabei wird der Raum für die Wurzeln vergrößert, ein spezielles Pflanzsubstrat eingearbeitet und mit einer Wurzelraumbelüftung versehen. Ähnlich geht man auch bei den 155 Standorten vor, an denen Bäume ersetzt werden müssen