Düsseldorf Kulturausschuss: Kinderbücherei Hassels soll voll leisten – bei weniger Personal
Dass Beate Grunewald-Woitschek den meisten Politikern im Düsseldorfer Kulturausschuss nicht auf Anhieb bekannt ist, kann sie verschmerzen. Aber dass man die Fachmeinung der Schulrektorin der katholischen Hermann-Gmeiner-Grundschule ignoriert, geht zu Lasten der Kinder von Hassels. Gemeinsam mit ihren drei Amtskolleginnen der weiteren Hasseler Grundschulen hat sich die Pädagogin bereits im Oktober in einem offenen Brief an die Stadtspitze dafür eingesetzt, Leistung und Personal der Kinderbücherei in Düsseldorf Hassels zu erhalten. Darüber ist die Ampel aus SPD, Grünen und FDP am Donnerstag (17.1.) hinweg gegangen. Die Leistung soll bleiben, für den Personalschlüssel sei man nicht zuständig.
Das treibt der CDU die Zornesröte ins Gesicht. Der konservative Ratsherr Marcus Münter hatte beantragt, dass die Kinderbücherei Hassels eine neue Leitung bekommt, dass die drei Halbtagsstellen dort erhalten bleiben und dass die Kinderbücherei nicht, wie geplant, aus Spargründen mit der Stadtbücherei Garath organisatorisch verschmolzen wird. Münter wusste alle Parteien der zuständigen Bezirksvertretung 9 hinter sich. Dort hatten sich CDU, SPD und Grüne und schließlich sogar die FDP für die Kinderbücherei und gegen ein Sparen am falschen Ende ausgesprochen.
Sparen am falschen Ende
„Auf dieser Basis haben wir ja auch den ersten Teil des CDU-Antrages mitgetragen“, sagt die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Clara Gerlach. Und die SPD-Sprecherin im Kulturausschuss, Cornelia Mohrs, beteuert: Die Ampel wolle, dass die Kinderbücherei ihr Leistungsangebot wie bisher aufrechterhalte. Beide Politikerinnen sagen jedoch unisono: „Für die Personalstellen sind wir im Kulturausschuss gar nicht zuständig. Das muss im Personalausschuss oder im Rat geklärt werden.“ Im Übrigen, so Mohrs, habe auch OB Geisel in einem Antwortschreiben an die Grundschulrektorinnen versichert, dass sich an den Leistungen der Hasseler Kinderbücherei nichts ändern werde.
"Synergieeffekte"
Gefragt ist nun der Chef aller Düsseldorfer Büchereien, Dr. Norbert Kamp. Er muss ein Konzept für die Kinderbücherei Hassels vorlegen, das „den vollen Leistungsumfang garantiert. Andernfalls müssten wir noch einmal diskutieren“, fordert die grüne Kultursprecherin Gerlach. Wie den Hasseler Kindern Startchancen erhalten bleiben können, wie man Angebote im Stadtteil erhält – auch für Menschen, die nicht mit einem Buch in der Hand geboren werden – das konnte Kamp am Donnerstag im Kulturausschuss noch nicht erklären. Er beschränkte sich auf die Ankündigung, man werde „Synergieeffekte nutzen“.