Droht mit dem Neubau des Dürer-Kollegs ein Verkehrschaos für Düsseldorf-Benrath?
Ist im Rat der Stadt Düsseldorf am 10. Dezember nur noch die Finanzierung des Neubaus des Albrecht-Dürer-Kollegs in der Benrather Paulsmühle zu beschließen, sind für die Nachbarschaft im Düsseldorfer Süden noch ganz andere Fragen offen. Am Donnerstag (19.11.) informierte das Stadtplanungsamt die Bürger über die Pläne. Die Diskussion dabei war lebhaft.
Gleich gegenüber der Industriebrache, auf der bis 2018 das neue Berufskolleg entstehen soll, trafen sich in der Aula des Bürgerhauses zahlreiche Benrather, um Details zu den Planungen zu erfahren. Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf, Julia Klehr, Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt und ihre Mitarbeiterin Jennifer Margitan stellten die Pläne vor. Der aktuelle Bebauungsplan sieht für das Gebiet nur Ansiedlung von Industrie und sonstige Nutzung vor. Damit ist der Bau der Schule möglich. Für Wohnbebauung muss der Bebauungsplan geändert werden. Dies ist in Vorbereitung.
Plan für das Albrecht-Dürer-Kolleg und die Wohnbebauung, Foto:IDR
Viele der anwesenden Bürger waren auch schon bei den Informationsveranstaltungen zum Mühlenviertel, das ab Anfang 2016 in der Paulsmühle realisiert werden soll. Schon damals haben sie vor dem wachsenden Verkehrsaufkommen gewarnt. Die Zufahrt zur Hildener Straße wird durch eine enge Kehre erschwert. Die Verwaltung hatte zugesagt dieses bei den Planungen zu beachten.
Die Prognose von künftigen 4200 Berufskollegschülern und den Bewohnern der 320 Wohnungen lässt die Nachbarschaft ein starkes Verkehrsaufkommen erwarten. Das Verkehrsgutachten geht von einer Steigerung von 2000 Fahrzeuge/Tag aus. Aktuell befahren 4000 Fahrzeuge täglich die Telleringstraße. Diese Zahlen halten die Anwohnen für zu gering. Sie gehen davon aus, dass ihre Parkflächen am Straßenrand entfallen und die Lärmbelästigung stark steigen wird.
Die geplante Aufwertung des Viertels durch die neue Bebauung wiegt in ihren Augen diese Nachteile nicht auf. Fehlende Nahversorgung und Treffpunkt für Jugendliche wurden außerdem kritisiert.
Julia Klehr versprach, die Anregungen der Bürger an das Bauaufsichtsamt weiterzuleiten. Rückmeldungen werden über die Mitglieder der Bezirksvertretung erfolgen.