Düsseldorf Eller: Frauen Union feiert die Deutsche Einheit auf dem Gertrudisplatz
Die Düsseldorfer CDU-Spitze mied die Einheitsfeier der Frauen Union auf dem Gertrudisplatz in Düsseldorf Eller am Donnerstag (3.10.). Weder der Düsseldorfer CDU-Parteichef Thomas Jarzombek noch der erste Mann der christdemokratischen Ratsfraktion, Rüdiger Gutt, fanden den Weg nach Eller. Dafür kam AFD-Ratsfrau Uta Opelt auf einen Sprung vorbei und wurde herzlich begrüßt. Einladerin Sylvia Pantel hatte zwischen 11 und 18 Uhr ein buntes Programm zusammengestellt – mit Kirchgang, Zapfenstreich und Nationalhymne zum Auftakt, Kinderprogramm und kurzen politischen Gesprächen auf der Bühne, der Band Rhythmik‘s, Tombola, Bratwurst und Döner.
Aktualisierung: Sylvia Pantel legt Wert auf die Feststellung, dass es nicht zu einer herzlichen Begrüßung von Uta Opelt gekommen sei. Ein weiterer Besucher des Einheitsfestes sei Olaf Lehne, CDU MdL, gewesen.
Kirchgang, Zapfenstreich und Nationalhymne – so ging es los mit der Einheitsfeier von Initiatorin Sylvia Pantel (Bildmitte) auf dem Gertrudisplatz in Düsseldorf Eller.
Sylvia Pantel wollte als Initiatorin Flagge zeigen – mit der Einheitsfeier. Entsprechend wehten über allen Ständen schwarz-rot-goldene Wimpel. Ein Baugerüst neben der Bühne trug gleich mehrere Flaggentücher. Dass niemand sonst in Düsseldorf den 30. Jahrestag des Mauerfalls am Tag der deutschen Einheit würdigt – darauf wiesen Pantel und Moderator und PR-Mann Wolfgang Osinski mehrfach hin. Ob in den USA oder in Frankreich – überall auf der Welt gehe man mit solchen nationalen Feiertagen anders um. Von der Düsseldorfer CDU-Ratsfraktion stand Annelies Böcker neben Pantel auf der Bühne. Dazu CDU-Vertreter des Stadtbezirks 5.
Das Wunder
Zum Auftakt des siebenstündigen Programms hatte Pfarrer Joachim Decker in der Pfarrkirche Sankt Gertrud das Wort. Er schlug den Bogen vom Fußballwunder von Bern – dem ersten deutschen Weltmeistertitel 1954 – bis zum Wunder von Deutschland vor 30 Jahren. Decker gab der folgenden Einheitsfeier der Frauen Union gewissermaßen den kirchlichen Segen. Zudem hatte er Blick auf den grauen Himmel angeboten, für Organisatoren und Gäste den Pfarrsaal zu öffnen. Doch das lehnte Pantel ab – es sollten möglichst viele Elleraner zu dem Familienfest auf dem Gertrudisplatz kommen.
SED-Opfer und Journalist als Zeitzeugen
Mehrere hundert Bürger wechselten sich über Tag ab. Sie erlebten wie sich Bärbel Große an ihre Inhaftierung in der DDR und die anschließende Ausbürgerung erinnerte. Journalist Klaus Kelle berichtete wie das damals war, als am 9. November 1989 plötzlich die Berliner Mauer fiel und die DDR ihre Grenzübergänge öffnete. Kelle wünschte Pantel, dass die Einheitsfeier auf dem Gertrudisplatz die Keimzelle sein möge für viele weitere Feste dieser Art.
Tanzlehrerin Daniela Budde hüpfte mit den Kinder über die Bühne auf dem Gertrudisplatz.
Im Folgenden sorgten Tanzlehrerin Daniela Budde und die Rhythmik‘s aus Eller für die Showanteile im Programm. Andrea Bodor und die Tanz Amazonen traten auf – bevor mit dem Historiker Hubertus Knabe ein Mann auf die Bühne kam, über dessen Ansichten und Werk kontrovers diskutiert wird. Ab 1. Dezember 2000 war Knabe wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen im ehemaligen zentralen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit. Am 14. Dezember 2018 wurde mitgeteilt, dass sich Knabe und die Berliner Senatsverwaltung auf einen Vergleich geeinigt haben. Dieser beendete ein Arbeitsgerichtsverfahren, mit dem Knabe eigentlich seine Wiedereinstellung erreichen wollte.
Que sera, sera – die Band Rhythmik’s sang von einer unvorhersehbaren Zukunft.
Für viele Gäste war die Veranstaltung schlicht ein buntes Familienfest mit viel Musik. Kritiker in sozialen Medien sahen in dem Termin der Frauen Union einen nationalistischen Termin am rechten Rand der Düsseldorfer CDU.
aktualisiert 04.10.2019, 9:50 Uhr