Achter OB Dialog in Düsseldorf Lierenfeld: Viel Lärm oder nicht?
Lärmbelästigungen verschiedener Art schilderten die Bewohner Lierenfelds am Mittwochabend (22.4.) Oberbürgermeister Thomas Geisel beim Dialog im Clubhaus des DSV 04. Von nur zögerlich voranschreitende Baustellen, fehlenden Parkplätze und zu enge Straßen konnte sich der OB bei seinem Rundgang selber überzeugen.
Rund 100 Menschen waren in das Clubhaus des DSV 04 gekommen, um Fragen an den OB zu stellen
Ausnahmeregelung für Lärm bei Schützenfesten
Schützenchef Wolfgang Liembd sieht schon mit Sorgen auf das Schützenfest im Mai, weil er nach 22 Uhr stets mit dem Besuch des Ordnungsamts rechnen muss. Denn einige Nachbarn sind sehr auf ihre Ruhe bedacht, auch am Schützenfestwochenende – da hat auch kein Mediator geholfen. Bei Thomas Geisel findet er Verständnis, denn das Stadtoberhaupt feiert auch gerne mit den Schützen. Aber eine generelle Anweisung an das Ordnungsamt kann er nicht aussprechen, da stehen die Gesetze davor. Er appelliert auf gegenseitige Rücksichtnahme und sieht den wachsenden Unmut gegen Lärm kritisch. Schließlich sei Düsseldorf eine Großstadt und kein Kurort. Da gehörten gewisse Geräusche zum Leben dazu, betont er und verweist auf seine Wohnung an der Nordstraße, in der trotz Feuerwehrstation in der Nachbarschaft und Straßenbahn vor der Tür ein schönes Leben möglich sei. Menschen die sich neben dem Flughafen ein Haus kaufen und dann anfangen gegen den Fluglärm zu protestieren, könne er nicht verstehen.
Schutz gegen Bahnlärm?
Doch dann steht Michael Store auf und thematisiert den Bahnlärm in Lierenfeld und die wachsende Belastung durch den zukünftigen RRX. Gehört das auch zum Geräuschpegel Großstadt?
Hier hat sich Düsseldorf an eine Initiative des Städtetages angeschlossen, die für vernünftigen Lärmschutz eintritt, auch wenn die Bahn sich nicht in der Pflicht sieht. Ob mit dem vernünftigen Lärmschutz die zwölf Meter hohen Lärmschutzwände zu verstehen sind, die künftig ganze Stadtteile in Düsseldorf zieren sollen, führte Geisel nicht weiter aus. Da gleich zwei Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete im Verkehrsausschuss in Berlin mitarbeiten, Thomas Jarzombek (CDU) und Andreas Rimkus (SPD), würden die schon im Sinne der Stadt „trommeln“.
Die Fragestellung, welcher Lärm nun zu verschmerzen ist und welcher nicht, konnte beim OB-Dialog nicht geklärt werden.
Die Bewohner des Tulpenwegs machten mit Plakaten auf sich aufmerksam
Straßenbau im Schneckentempo
Viele Lierenfelder bewegen die Straßenbaumaßnahmen in ihrem Stadtteil. Offenbar sind diese zu großen Teilen von den Stadtwerken verursacht und zeichnen sich dadurch aus, dass zwar Straßen aufgerissen werden, dann aber die Arbeit nicht voranschreitet. Es dauert lange, Parkplätze fallen weg, dafür kreisen aber stetig Mitarbeiter des Ordnungsamtes, auf der Suche nach Falschparken. Anwohner des Tulpenweges kamen mit Plakaten zum OB-Dialog, um auf die schlechten Bedingungen aufmerksam zu machen.
Freie Flächen für Wohnungsbau
Da die Stadt dringend Flächen sucht, auf denen Wohnungen gebaut werden können, waren sich der OB und die Lierenfelder einig, dass das Grundstück der Firma Hoberg und Drisch an der Königsberger Straße endlich einer neuen Nutzung zugeführt werden müsse. Die planungsrechtlichen Probleme, die derzeit bestehen, müssten laut Geisel endlich angegangen und gelöst werden.